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Germanische Stämme  
 
Überblick 
Die germanischen Stämme lassen sich im wesentlichen in drei Gruppen einteilen, in die Nord-, West- und Ostgermanen.
 
Nord-Germanen
Zu den Nord-Germanen zählten die skandinavischen Stämme. Aus ihnen gingen später die Wikinger und damit die späteren Nationen der Dänen, Schweden, Norweger und Isländer hervor.
 

West-Germanen
Zu ihnen zählen die folgenden Stämme

[56] Germanische Stammesgebiete
Vergrößerung der Karte
Ost-Germanen
Zu den Ost-Germanen zählten ursprünglich die Goten, Vandalen, Burgunder, Heruler, Skiren, Bastarnen, Rugier, Gepiden und andere. Durch den Einfall der Hunnen aus den Steppen Asiens und die verstärkte Ausbreitung der slawischen Völker aus der osteuropäischen Tiefebene wurden die Ostgermanen zunehmend gen Süden und Westen gedrängt, wo sie in Konflikt mit den dort ansässigen Stämmen gerieten.
Alamannen 
Die Alamannen waren ein Volksstamm im Süden des heutigen Baden-Württembergs. Sie gliederten sich in Teilstämme der Bucintobantes (Bucinobanten), Brisigavi (Breisgauer), Lentienses (Lentienser), Juthungen und Raetovarii (Raetovarier). Ab 213 stürmten die Alamannen gegen den römischen Limes in Süddeutschland. Ihre kriegerischen Feldzüge nach Gallien (233/34) und Italien (254-59, 268, 270, 275) veranlassten Rom in den Jahren 271-279 die Stadt mit einer 19 Kilometer langen Mauer zu schützen. Durch Kaiser M. Aurelius Probus werden 278 - 282 nach Gallien eingefallene Alamannen hinter den "nassen Limes" zurückgeworfen und die Limes-Befestigungen an Rhein, Donau und Iller verstärkt. Im Jahre 323 unternahmen die Römer unter Caesar Iulius Crispus einen erfolgreichen Feldzug gegen die Alamannen. Nach einem Sieg der Alamannen im Jahre 357 über den römischen Heerführer Barbatio bei Augst ziehen mehrere Alamannenkönige unter der Leitung von Chnodomarius und Serapio gegen die Römer in die Schlacht von Straßburg. Sie werden vom Kaiser Julian vernichtend geschlagen. In den Jahren 358/359 überschreitet Julian mehrfach den Rhein und schließt mit mehreren Alamannenkönigen Friedensverträge. Nach einem Überfall des Alemannenkönigs Rando auf die Stadt Mainz überschreitet Kaiser Valentinian 368 den Rhein und siegt gegen die Alamannen. Ein Jahr später beginnt Kaiser Valentinian die Rheingrenze mit neuen Kastellen zu sichern und sein Heerführer Theodosius geht von Raetien aus erfolgreich gegen die Alamannen vor. In den Jahren 406/407  überschreiten die Alamannen gemeinsam mit Vandalen und Alanen den Rhein.
 
Stammeschronologie der Alamannen:
213 Sieg des Kaiser Caracalla am Main gegen die Germanen (wahrscheinlich die Alamannen).
233 / 234 Raubzüge nach Gallien
235 - 238 Maximus Thrax besiegt Alamannen
254 - 259 Erneute Einfälle der Alamannen nach Gallien
259 - 260 Dem römischen Kaiser Gallienus gelingt es noch mehrmals (259 bei Mailand und 260 bei Augsburg) die Alemannen zu besiegen.
um 260 Die Franken und Alamannen überrennen endgültig den Limes. Die Alamannen lassen sich im Gebiet nördlich und östlich des Rheins in Süddeutschland (dem ehemaligen Dekumatland) nieder, das daraufhin von den Römer Alamannia genannt wird.
268 Einfall der Alamannen nach Italien und Gallien unter dem König Chrocus.
270 Weiterer Einfall der Alamannen in gallisches Gebiet
275 Raubzug der Alamannen in Gallien
278 - 282 Kaiser M. Aurelius Probus kann die Alamannen hinter den "nassen" Limes zurückwerfen. Er verstärkt daraufhin die Limes-Befestigungen an Rhein, Donau und Iller.
298 Mehrfache Niederlagen der Alamannen gegen den römischen Kaiser Constantius I. bei Langres und bei Vindonissa.
323 Erfolgreicher Feldzug der Römer unter Caesar Iulius Crispus einen gegen die Alamannen.
351 Die verlustreiche Schlacht bei Mursa zwischen den römischen Armeen unter dem Kaiser Constantius II. und dem Usurpators Magnus Magnentius nutzen die Franken und Alamannen zu einem gemeinsamen Durchbruch der Rheingrenze.
357 Nach einem Sieg der Alamannen über den römischen Heerführer Barbatio bei Augst ziehen mehrere Alamannenkönige unter der Leitung von Chnodomarius und Serapio gegen die Römer in die Schlacht von Argentoratum (Straßburg). Kaiser Julian Apostata schlägt die Alamannen aber und kann damit die Rheingrenze wieder sichern.
365 / 368 Während der Regierungszeit Kaiser Valentinians I. gelingt es den Alamannen zweimal ins Reichsgebiet einzudringen und unter anderem Mogontiacum (Mainz) zu plündern.
369 Vergeltungsfeldzug des Kaiser Valentinian I. gegen die Alamannen.
374 Die Alamannen schließen unter König Makrian einen dauerhaften Frieden mit Valentinian I.
378 Der weströmische Kaiser Gratian führt einen Feldzug gegen die Alamannen, der als letzter Vorstoß römischer Truppen über die Rheingrenze gilt.
383 Einfall der Alamannen in Raetien.
396 / 398 Stilicho kann noch einmal die Föderatenverträge mit den Alamannen erneuern.
430 Römische Truppen unter Aetius wehren die Alamannen in Raetien ab.
443 Die Alamannen dehnen ihre Siedlungen über den Rhein hinweg aus
455 Beginnende Expansion der Alamannen nach Gallien und Noricum und Niedergang des weströmischen Reiches. Zeit der größten Freiheit und räumlichen Ausdehnung der Alamannen.
457 Römische Truppen unter Majorian können ein letztes Mal alamannische Einfälle nach Raetien und Italien abwehren.
469 Alamannen werden in Italien vom Frankenkönig Childerich und Odoaker, der in weströmischen Diensten stand und später König von Italien wurde, besiegt
496 / 497 Entscheidende Niederlage der Alamannen bei Zülpich gegen den fränkischen König Chlodwig I. Das war gleichzeitig der Beginn eines unabhängigen Herzogtums innerhalb des fränkischen Reiches.
506 / 507 Weitere Niederlage der Alamannen gegen die Franken. Der Ostgotenkönig Theoderich nimmt einen Teil der Alamannen unter seinen Schutz
631 / 632 Alamannenherzog Crodobert nimmt mit seinem Heer an einem fränkischem Feldzug teil.
709 Der Alamannenherzog Gotfrid stirbt, der Herzogstitel geht an seine Söhne Lantfrid und Theudebald über.
709 - 712 Der Franke Pippin der Mittlere führt Feldzüge gegen die Alamannen.
722 Der Franke Karl Martell unterwirft Alamannien mit Waffengewalt.
723 Die Alamannen erheben sich gegen den Franken Karl Martell.
730 Alamannenherzog Lantfrid stirbt, dessen Bruder Theudebald regiert als alleiniger Herzog bis zum Ende der alamannischen Unabhängigkeit 746.
741 Karl Martell stirbt, sein Sohn Karlmann erhält den Zuschlag für Alamannien.
742 Die Franken unter Pippin und Karlmann unterwerfen gemeinsam erneut die Alamannen.
746 "Blutgericht" von Cannstatt nachdem Karlmann, Sohn Karl Martells, einen letzten Aufstand in Alamannien niedergeschlagen hatte. Karlmann hält bei Cannstatt eine Versammlung ab, zu der er die alamannischen Fürsten und hohen Adligen lädt. Bei dieser Versammlung werden offenbar tausend Adlige festgenommen und als Verantwortliche mit dem Tode bestraft. Damit erlischt das alamannische Herzogtum.
  
Angrivarier 
Germanischer Stamm, der an der Weser (hauptsächlich auf dem rechten Ufer) vom Zufluss der Aller bis zum heutigen Steinhuder Meer siedelte. Ihr Siedlungsgebiet grenzte damit nördlich an die Chauken, südlich an die Cherusker, südöstlich an die Dulgubnier und westlich an die Ampsivarier. Der Angrivarierwall zwischen Steinhuder Meer und Weser wurde einvernehmlich durch die Angrivarier und die Cherusker aufgeschüttet und diente der sauberen Abgrenzung der Stammesgebiete und damit der Reduzierung von Grenzkonflikten zwischen beiden Stämmen. Tacitus erwähnte den Angrivarierwall im Zusammenhang mit dem Feldzug des Germanicus 16 n. Chr. Dort fand zwischen den Legionen des Germanicus und den Cheruskern unter Arminius die Schlacht am Angrivarierwall statt. Germanicus soll die Schlacht für sich entschieden haben. Seitdem blieben die Angrivarier den Römern ergeben. Nach Auflösung des Bundes mit den Cheruskern erweiterten sie ihre Grenzen südwärts und entrissen unter Kaiser Nerva mit den Chamaven den Brukterern die Gegend nördlich von der Lippe und an der Quelle der Ems. Später breiteten sie sich noch weiter nach Süden und Westen aus, schlossen sich dem Sachsenbund an und bildeten deren mittleren Teil. Als Teil der Sachsen wurden sie vom Frankenkönig Karl dem Großen unterworfen und nahmen in der Folge das Christentum an.
 
Angeln 
Die Angeln waren ein westgermanisches Volk aus dem gleichnamigen Landstrich Angeln im Norden des heutigen Bundeslandes Schleswig-Holstein sowie seinen Nachbargebieten. Im 2. bzw. 3.Jrh. wanderte ein Teil der Angeln gemeinsam mit den Warnen nach Süden in das Gebiet der Mittelelbe sowie der Saale in den Siedlungsraum der Hermunduren, wo sich in der Folgezeit das Königreich Thüringen herausbildete. Ab etwa 440 wandern viele Angeln gemeinsam mit den Sachsen, Jüten und Friesen in das von den Römern aufgegebene Britannien aus. Wahrscheinlich wurden sie dorthin als Hilfstruppen im Kampf gegen die Pikten gerufen. Sie siedelten anfangs insbesondere im Osten der Insel, breiteten sich im 6.Jrh. allerdings auch in Richtung Norden bis nach Schottland aus. Gemeinsam mit den anderen eingewanderten Germanen verschmolzen sie zum Volk der Angelsachen.
 
Bastarnen 
Sie waren ein indogermanischer Volksstamm im Südosten Europas. Gemeinsam mit den Skiren belagerten sie um 230 v.Chr. die griechische Stadt Olbia am Schwarzen Meer. Um 180 v.Chr. werden sie im Bereich der unteren Donau erwähnt und wenig später kämpfen sie als Söldner des makedonischen König Perseus gegen Rom. Einige Siedlungen aus dem 2. und 1. Jh. v. Chr. im Osten des heutigen Rumäniens und in Moldawien werden diesem Stamm zugeschrieben. Das dortige Fundgut verweist auf ihre elbgermanischen Wurzeln. In den Jahren 280/95 setzen die Bastarnen auf römisches Gebiet über. Um 280 weist ihnen der römische Kaiser Probus Thrakien Land zu. Südlich der Donau lassen sie sich bis ins Jahr 391 nachweisen. Danach verlieren sich ihre Spuren.
 
Bataver 
Aufgrund einer stammesinternen Fehde trennten sie sich von den Chatten und siedelten sich, um etwa 50 v. Chr. an der Rheinmündung in der späteren römischen Provinz Belgica an. Im Jahre 12 v. Chr. wurden sie von den Römern unter Drusus unterworfen und galten von da an als treue Bundesgenossen, mit Ausnahme des Bataveraufstand im Jahre 69 n. Chr. In dieser Auseinandersetzung gelang ihnen erstmals die Eroberung eines römischen Legionslagers, des Lagers Castra Vetera (Xanten). Die Bataver waren als gute Reiter und Schwimmer bekannt. Sie stellten daher einen Teil der kaiserlichen Leibwache in Rom.
  
Burgunder - der Stamm der Nibelungensage? 
Die Urheimat der Burgunder war wahrscheinlich das westliche Schweden. Über Burgundarholm (Bornholm) kamen sie im 2.Jrh. in das Gebiet südlich der Ostsee im Bereich der Odermündung. Wahrscheinlich um 150 v. Chr. wechselten sie dann in das Weichselmündungsgebiet.
 
Stammeschronologie der Burgunder:
um 70 Erste geschichtliche Erwähnung durch Plinius den Älteren.
um 150 Unter dem Druck der Goten wandern sie die Weichsel aufwärts und die gesamte östliche Mark Brandenburg in Besitz und erreichten schließlich die Niederlausitz und das Gebiet um Niederschlesien.
278/279 Einige Gruppen der Burgunder von der mittleren Oder wandern zunächst nach Süden und dann nach Westen bis zum römischen Limes, wo sie in Raetien von den Römern um 279 unter Probus geschlagen wurden.
um 290 Als Gegner der Alamannen am Main erreichten die Burgunder um 290 deren Verdrängung aus dem Raum zwischen Neckar und Taunus.
359 Konflikte zwischen Burgundern und Alamannen um Salzquellen im Raum zwischen Fränkischer Saale und dem Neckar-Jagst-Gebiet.
369/370 Gemeinsam mit Rom planen die Burgunder für diesen Zeitraum einen Feldzug gegen die Alamannen. Als sie mit 80.000 Kriegern zum verabredeten Treffpunkt erscheinen, sagt Kaiser Valentinian jedoch erschreckt wegen der großen Zahl an kampfbereiten Kriegern diesen Feldzug wieder ab.
Winter 406/407 Die Burgunder überschreiten mit den Vandalen, Alanen und Sueben in der Silvesternacht den zugefrorenen Rhein bei Mainz und lassen sich danach als Bundesgenossen der Römer zwischen Mainz, Alzey und Worms nieder.
411 König Gundahar (der Gunther des Nibelungenepos?) spielt eine wichtige Rolle bei der Erhebung des Gegenkaiser Jovinus.
413 Das Gebiet links des Rheins wird ihnen vom weströmischen Kaiser Honorius vertraglich zugesichert.
413 - 436 Wormser Burgunderreich am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt Worms.
430 Teile der Burgunder, die im Siedlungsbiet am Main verblieben waren, sehen sich der immer stärker werdenden hunnischen Gefahr ausgesetzt. Vielleicht bewog dies Gundahar zu seinem Vorstoß im Jahre 435 in die benachbarte römische Provinz.
435 Einfall in die römische Provinz Belgica (Belgien) I ein, was einen Vertragsbruch darstellt.
436 Legendäre Niederlage gegen ein Bündnis aus Römern unter Aëtius und hunnischen Truppenkontingenten. Worms wird zerstört. Das Epos um diese Niederlage führte zusammen mit anderen germanischen Heldensagen (Siegfried- , Dietrich-, Brunhild- und Attila-Lied) um 1200 zur Entstehung der heute bekannten Fassung des Nibelungenliedes.
443 Reste der Burgunder werden unter römischer Oberhoheit in den Savoyen um Genf angesiedelt, um die Alamannen abzuwehren.
443 - 534 Burgunderreich an der Rhône.
451 Im Jahr 451 waren neben den Römern unter Aëtius, Franken und Westgoten auch die Burgunder an der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern bei Troyes beteiligt, in der der Hunnenkönig Attila eine schwere Niederlage erlitt.
461 König Gundowech erklärt Lyon zur Hauptstadt des wiedererstarkten Königreichs Burgund im Rhône- und Saônegebiet.
zwischen 460 und 470 König Gundowech und sein Bruder Chilperich waren in dieser Zeit "magistri militum Galliarum", oberste Feldherren der gallischen Armee
um 500 Rund 32 civitates (vergleichbar den heutigen Regierungsbezirken) der Provinzen Lugdunensis I, der nördlichen Viennensis, Narbonensis II, den Alpes Graiae sowie den Alpes maritimae waren unter burgundischer Herrschaft.
534 Sieg der Franken bei Autun und Ende des Königreich der Burgunder nach der Flucht des König Godomar.
 
Chatten 
Dieser Stamm war im Bereich der Oberläufe der Flüsse Weser, Eder, Fulda und Werra ansässig (große Teile des heutigen Nord -und Mittelhessen). Im Jahre 58 n.Chr. werden sie von den Hermunduren im Kampf um die Salzquellen an der Werra oder Saale besiegt. Ausläufer des Siedlungsgebietes der Chatten reichten später bis zum Rhein, wo die sie im 1.Jrh. mehrfach Konflikte mit den Römern austrugen.
 
Chauken 
Sie lebten im heutigen deutschen Teil der friesischen Siedlungsgebiete. Bereits 12 v.Chr. schlossen die Römer mit ihnen erste Verträge (wie auch mit den Friesen und Cheruskern). Bei ihnen wird heute eher eine keltische als eine germanische Herkunft vermutet. Da die Chauken dem Germanicus die Stellung von Hilfstruppen zusagten, wurden sie in die Bundesgenossenschaft mit Rom aufgenommen.
 
Cherusker - der Stamm des legendären Arminius 
Das Stammesgebiet der Cherusker befand sich im heutigen Niedersachsen zwischen Weser und Elbe. Immer mehr Experten vermuten, dass auch die Cherusker wohl eher keltischen als germanischen Ursprunges waren. Ob sie wie viele andere Stämme im 1.Jrh.v.Chr. germanisiert wurden ist fraglich. Während der Feldzüge 12 v.Chr. schlossen die Römer ihre ersten Verträge mit den Friesen, Chauken und Cheruskern.
 
Der wohl bekannteste Cherusker war Arminius. Er kam 8 v.Chr. bedingt durch den Vertrag von 12 v.Chr. wahrscheinlich als Bürge oder Geisel nach Rom. Von 6 bis 4 n.Chr. begleitete Arminius als Stabsoffizier das Heer des Tiberius bei Feldzügen durch Germanien. Für seine Verdienste erhielt er die römische Staatsbürgerschaft im Range eines Ritters. Ab 7 n.Chr. kehrte er in seine Heimat Germanien zurück und organisierte gegen die Germanienpolitik des neuen Statthalters Varus den germanischen Widerstand, während sein Bruder Flavus weiterhin dem römischen Heer diente. Im Jahre 9 n.Chr. lockte er Varus und dessen Armee im "saltus Teutoburgiensis" in einen Hinterhalt. Das römische Heer wurde in einer mehrtägigen Schlacht vernichtend geschlagen und Varus stürzte sich in sein Schwert. Auch gegen Tiberius und Germanicus setzte Arminius den Kampf recht erfolgreich fort. Er wurde im Jahre 21 durch seine eigenen Verwandten ermordet.
Während der Völkerwanderung im 2.Jrh. wurden die Cherusker von den Sachsen unterworfen und gingen in diesen auf.
  
Untermenü Franken
Ampsivarier
Brukterer
Chamaven
Chattuarier
Rheinfranken
Salfranken
Sugambrer
Tenkterer
Usipeter

Franken 
Dieser Stammesverband aus westgermanischen Stämmen bezeichnete sich selbst als Franken ("die Mutigen, Kühnen", später "die Freien"). Einige der kleinen westgermanischen Stämme entlang der römischen Grenze, wie die Usipiter, Tenkterer, Sugambrer und Brukterer, begannen sich bereits ab etwa 200 n.Chr. zu dem größeren Stammesverband zusammenzuschließen. Erwähnt wurden die Franken erstmals um 250 n. Chr. als Francii in römischen Quellen. Der Grund war einer ihrer vielen Raubzüge über den Rhein in die römische Provinz Gallien. Die Franken bedrängten in der Spätantike wiederholt römisches Gebiet. Die letzten Stämmen schlossen sich Ihnen im 4. Jahrhundert an. Während der Völkerwanderung drangen die Franken in Gebiete ein, die heute dem fränkischen Sprachraum zugeordnet werden (Region Franken in Nord-Bayern und Nord-Württemberg, Süd-Thüringen, Hessen, Nord-Baden, Rheinland-Pfalz, das nördliche Elsass, Lothringen, Saarland, Luxemburg, das Rheinland, die deutschsprachigen Gebiete Ostbelgiens, der Niederrhein, Limburg, Holland, Seeland, Brabant sowie Flandern). Der Zug der Franken nach Südwesten wurde unter anderem durch die Wanderung der Angelsachsen nach England um 450 über die heutige niederländische Küste und entsprechende Konflikte mit den fränkischen Bewohnern ausgelöst. Zur Großmacht wurden die Franken durch die Eroberungen des Merowingers Chlodwig I., der nacheinander das nordgallische Reich des Syagrius, die Alamannen und die Westgoten besiegte und somit die Grenze des Frankenreichs bis zu den Pyrenäen vorschob. Entscheidend war auch der Übertritt Chlodwigs, und mit ihm weiter Teile seines Volkes, zum katholischen Christentum. Seine Söhne setzten seine Eroberungen fort, indem sie Burgund und das Thüringerreich dem Frankenreich angliederten, sodass ihr Reich im wesentlichen die Gebiete des heutigen westlichen Deutschlands, der Beneluxstaaten und Frankreichs umfasste. Chlothar I. vereinigte noch einmal das Frankenreich, unter seinen Söhnen kam es dann aber zur Bildung der fränkischen Teilreiche Austrasien und Neustrien, was die spätere Teilung im vorwegnahm, die letztendlich zur späteren Entstehung der Staaten Frankreich und Deutschland führte.
 
Stammeschronologie der Franken:
um 260 Die Franken überrennen gemeinsam mit den Alamannen endgültig den Limes.
351 Die verlustreiche Schlacht bei Mursa zwischen den römischen Armeen unter dem Kaiser Constantius II. und dem Usurpators Magnus Magnentius nutzen die Franken und Alamannen zu einem gemeinsamen Durchbruch der Rheingrenze.
482 - 511 Der Merowingerkönig Chlodwig I. begründet die Herrschaft der gleichnamigen Dynastie über den Stamm der Franken.
486 Der Frankenherrscher Chlodwig besiegt mit Syagrius bei Soissons den letzten römischen Herrscher in Gallien.
496 - 507 In dieser Zeit kam es zur entscheidenden Niederlage der Alamannen bei Zülpich gegen den fränkischen König Chlodwig I..
507 - 511 Sieg der Franken unter Chlodwig I. gegen die Westgoten unter Alarich II., der dabei getötet wird.
511 Nach dem Tod Chlodwigs I. wurde das Frankenreich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt.
531 Die Franken unterwerfen das Thüringerreich.
534 Die Franken erobern das Burgundenreich
613 Familienkämpfe bei den Merowingern enden mit der Ermordung Brunichilds durch Chlothar II. Diese Geschehnisse bilden die Grundlage für die spätere Nibelungensage. Dies ist auch der Beginn des Weg zur Macht im Frankenreich für den austrischen Hausmeier Pippin dem Älteren.
629 Tod des merowingischen Frankenkönig Chlothar II. Die Macht geht an seinen Sohn Dagobert I. über.
639 Tod des Frankenkönig Dagobert I. und faktische Machtübernahme durch den austrischen Hausmeier Pippin dem Älteren. Beginn des Aufstiegs der austrischen Hausmeier im Frankenreich, der sogenannten Pippiniden.
687 In der Schlacht von Tertry besiegt Pippin der Mittlere, Hausmeier Austrasiens, den Merowingerkönig Theuderich III. und dessen neustrischen Hausmeier. Dadurch wird Pippin der Mittlere zum Hausmeier des gesamten fränkischen Reiches.
714 - 741 Herrschaft des Karl Martell über das Frankenreich
Karl Martell kam aus dem dem Geschlecht der Arnulfinger sowie großmütterlicherseits aus dem der Pippiniden. Er beherrschte das gesamte Frankenreich. Nach ihm wurde das nachfolgende Geschlecht der Karolinger benannt.
717 Karl Martell besiegt die aufständischen Friesen.
724 Niederschlagung von aufständischen Sachsen.
725 Feldzug gegen die aufständischen Sachsen.
732 Sieg des Karl Martell in der Schlacht von Tours und Poitiers gegen die Araber, mit dem die Ausbreitung des Islam in Europas gestoppt werden konnte.
734 Erneuter siegreicher Feldzug Karl Martells gegen die Friesen
737 Zurückschlagung weiterer arabischer Heere durch den Frankenherrscher.
738 Blutbad unter aufständischen Sachsen bei Wesel
741 Kurz vor seinem Tod teilte Karl Martell sein Reich zwischen seinen Söhnen Karlmann und Pippin dem Jüngeren auf. Karlmann bekommt Austrien, Alamannien und Thüringen, Pippin Neustrien, Burgund und die Provence.
743 Die beiden Hausmeier Karlmann und Pippin setzen den Merowinger Childerich III. als König ein, behalten aber faktisch die Macht, jetzt allerdings mit königlicher Legitimierung.
746 Niederlage der Alamannen gegen die Franken und Ende ihres bis dahin unabhängigen Herzogtums.
747 Karlmann übergibt seine Ländereien in die Verantwortung seines Bruder Pippin und zieht sich (wohl nicht ganz freiwillig) in ein Kloster zurück.
751 Absetzung von Childerich III. durch Pippin, der die fränkische Königswürde annimmt. Das ist der Beginn der fränkischen Karolingerzeit.
768 - 814 Herrschaft Karl des Großen
Das Frankenreich unter Karl dem Großen (Quelle: wikipedia)
772 - 804 Das Land der Sachsen wird in Folge der langwierigen Sachsenkriege ein Teil des expandierenden Frankenreiches
773 - 774 Eroberung des norditalienischen Langobardenreiches. Karl wird dessen König.
785 Taufe des Sachsenherzog Widukind, der damit seinen letzten Widerstand aufgibt.
778 Kriegszüge gegen die Mauren in Spanien
788 Absetzung des Baiernherzogs Tassilo. Baiern (Bayern) wird ein Teil des Frankenreiches.
800 Krönung Karls am 25. Dezember durch Papst Leo III. in Rom zum römischen Kaiser ("Augustus" und "Imperator").
802 Der byzantinische Kaiser Nikephoros I. empfand die Kaiserwürde Karls als Anmaßung und verweigerte deren Anerkennung.
ab 804 Auseinandersetzungen mit den Dänen
805/806 Böhmen gerät in fränkische Abhängigkeit und wird tributpflichtig.
806 Unterwerfung der Sorben
806 - 812 Auseinandersetzungen mit Byzanz
812 Anerkennung von Karl dem Großen als gleichberechtigtem Kaiser (des Weströmischen Reiches) durch den byzantinischen Kaiser Michael I.
814 Karl der Große stirbt nach 47-jähriger Herrschaft am 28. Januar 814. Ludwig der Fromme, seit 813 sein Mitkaiser, übernahm die Herrschaft.
814 - 840 Herrschaft Ludwig I., genannt Ludwig der Fromme als König des fränkischen Reiches und Kaiser. Er war der Sohn Karls des Großen und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich fort. Er wurde aber später von seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt (830 - 831 sowie 833 - 834). Trotz aller Bemühungen gelang es ihm nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu erhalten, denn drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich endgültig aufgeteilt.
843 Vertrag von Verdun und Aufteilung des Frankenreiches
Teilung des Frankenreich (Quelle: wikipedia)
Der Vertrag wurde zwischen den drei überlebenden Enkeln Karls des Großen und den Söhnen Ludwig des Frommen geschlossen. Er gilt als Anfangspunkt einer Entwicklung, die schließlich zur Entstehung der Staaten Deutschland und Frankreich führte.
855 Lothar I. verordnete die Aufteilung des Mittelreiches unter seinen Söhnen.
870 Der Vertrag von Meersen führte zur erneuten Aufteilung des Mittelreich Lotharingien unter Karl dem Kahlen und Ludwig II., genannt Ludwig der Deutsche. Dieser Vertrag war für die spätere politische Entwicklung Frankreichs und Deutschlands von entscheidender Bedeutung.
880 Mit dem Vertrag von Vertrag von Ribemont findet die Teilung des Frankenreiches seinen Abschluss. Mit diesem Vertrag viel auch der Westteil Lotharingiens an das Ostfrankenreich. Die Grenze zwischen dem West- und Ostreich blieb danach bis in das Spätmittelalter nahezu unverändert. Aus dem Westfrankenreich ging das spätere Frankreich und aus dem Ostfrankenreich das spätere Heilige Römische Reich hervor.
  
Ampsivarier 
Sie siedelten an der Ems im heutigen unteren Emsland als südlicher Nachbar der Friesen. Seit dem Feldzug des Drusus 12 v. Chr. waren sie mit den Römern verbündet, nahmen aber 9 n.Chr. am Aufstand unter Arminius teil (Varusschlacht). Dafür wurden sie von Germanicus im Rahmen der Rachefeldzüge (14 - 16 n.Chr.) bestraft. Während der Regierungszeit des Kaisers Nero (nach 59) wurden sie durch die Chauken aus ihrem Stammesgebiet vertrieben und durch andere germanische Stämme größtenteils aufgerieben. Erst um die Mitte des 4. Jahrhunderts scheint der Rest der Ampsivarier den Franken zugehörig gewesen zu sein.
 
Brukterer 
Dieser einst bedeutende germanische Stamm siedelte anfangs zwischen mittlerer Ems und oberer Lippe und nahm an der Varusschlacht teil. Später wurde sie auch aufgrund innergermanischer Kämpfe aus Ihren ursprünglichen Stammesgebieten verdrängt und wanderten südlicher bis sie schließlich im großen Stammesverband der Franken aufgingen.
Stammeschronologie der Brukterer:
12 v.Chr. Die Brukterer werden durch Drusus besiegt.
9 n.Chr. Teilnahme an der Varusschlacht als einer der maßgeblichen Stämme neben den Cheruskern und Masern.
15 Der römische Offizier Stertinius fällt im Auftrag des Germanicus in das Land der Brukterer ein. Dabei fand er bei den Brukterer das Feldzeichen der 19. Legion, welches diese in der Varusschlacht erbeutet hatte. Der Heereszug wurde weiter in die abgelegensten Gebiete der Brukterer geführt und in der Folge wurde das Siedlungsgebiet dieses Stammes zwischen Ems und Lippe stark verwüstet.
69/70 Teilnahme der Brukterer am Bataveraufstand. Ihre Seherin Veleda, die wohl bekannteste Persönlichkeit aus dem Stamm der Brukterer, bestärkte die Bataver unter Iulius Civilis in ihrem Willen zum Aufstand, indem sie den späteren Sieg der Bataver voraussagte. Veleda soll in einem hohen Turm an der Lippe im jetzigen Westfalen gelebt haben. Dabei könnte es sich laut Volksüberlieferung auch um die Höhenkammer der Externsteine gehandelt haben. Hier soll ein germanisches Heiligtum angesiedelt gewesen sein, welches später durch Karl den Großen (Franken) zerstört worden sein soll.
77 Feldzug des niedergermanische Statthalter Rutilius Gallicus gegen die Brukterer. Bei diesem Feldzug wurde unter anderem auch die Seherin Veleda gefangengenommen, die wahrscheinlich in römischer Gefangenschaft starb.
98 Die Brukterer wurden von den Angrivarier und Chamaven vernichtend geschlagen und fast ausgerottet. Die Überlebenden flüchteten in das Gebiet der mit ihnen verbündeten Tenkterer und lassen sich südlich der Lippe nieder.
3.Jrh Die Brukterer gehen auf im Stammesverband der Franken und breiten sie sich im rechtsrheinischen Gebiet weiter aus. (etwa von der Höhe Köln ausgehend nördlich nicht weiter als in die Höhe von Neuss und südlich bis hin ins rechtsrheinische Gebiet bei Koblenz)
4./5.Jrh Ein großer Teil der im 4. und 5. Jahrhundert überlieferten Frankeneinfälle ist wahrscheinlich von den Brukterern ausgegangen. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts haben sie dann auch Köln und einen großen Teil des linken Rheinufers in Besitz genommen.
 
Chamaven 
Die Chamaven sind ein germanischer Stamm, der im 4.Jrh. im wesentlichen in der Gegend des späteren Hamaland an der Ijssel nördlich vom Niederrhein hinab bis nach Deventer siedelte und später in den Franken aufging.
Chattuarier 
Die Chattuarier waren ein germanischer Stamm, der ursprünglich im nördlichen Hessen an Eder und Fulda siedelte. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zogen sie in das Gebiet der unteren Ruhr, der Lippe und des Münsterlandes. Sie waren Nachbarn der Brukterer und Chamaven und schlossen sich mit diesen und weiteren Stämmen im 4. Jahrhundert zum Stammesverband der Franken zusammen.
Rheinfranken 
Ihr Hauptsiedlungsgebiet lag rechtsrheinisch von Köln über Frankfurt am Main und Mainz bis nach Worms und Speyer. Auf Grund dieses Siedlungsgebietes am Rhein ergab sich der Name "Rheinfranken".
 
Salfranken 
Die Salfranken (auch Salische Franken, Salier oder Westfranken) existierten seit dem Jahr 420 als eigenständiger Teilstamm der Franken in Tournai (Nordbrabant). Herzog Pharamond überschritt mit Getreuen den Rhein in Richtung Westen, setzte sich dort fest und trennte damit seine Anhängerschaft von den Rheinfranken.
 
Sugambrer 
Dieses westgermanische Volk ebte während der Römerzeit rechtsrheinisch zwischen Ruhr und Sieg. Vermutlich bildete sich dieser Stamm zwischen 800 v. Chr. und 500 v. Chr. Um 55 v. Chr. werden sie das erstemal bei den Römern erwähnt, weil sie den den Römern unterlegenen Usipetern und Tenkterern Aufnahme gewähren und den Römern unter Berufung auf die Rheingrenze deren Auslieferung verwehren. Im Jahre 16 v. Chr. fielen Sugambrer, Usipeter und Tenkterer in das rechtsrheinischen Germanien ein, führten anschließend einen Plünderungszug nach Gallien, besiegten die sie verfolgende römische Reiterei und besiegten schließlich sogar die 5.Legion. Diese Niederlage war unzweifelhaft ein schwerer und unerwarteter Schlag für Kaiser Augustus. Zur Kontrolle dieser Stämme, auf deren Konto immer wieder Überfälle in römisches Gebiet gingen, wurde das Legionslager Castra Vetera (Xanten) genau gegenüber der Lippemündung und damit gegenüber den Siedlungsgebieten der rechtsrheinischen Stämme der Sugambrer, Brukterer, Tenkterer und Usipeter errichtet. Sugambrer und andere mit ihnen verbündeten Stämme brachen im Jahre 12 v. Chr. erneut in Gallien ein. Drusus drängte die Eindringlinge hinter den Rhein zurück und führte auf der anderen Rheinseite unmittelbar nach dem 1. August 12 v. Chr. eine Strafexpedition. Später im 2.Jrh. schlossen sie sich dem Stammesverband der Franken an.
 
Tenkterer 
Sie siedelten östlich des Rheins und gehörten zu den Verbündeten der Usipeter und Sugambrer. Sie wurden wie die Usipeter in der Gegenoffensive durch Drusus 12 v.Chr. geschlagen und schlossen sich später zusammen mit diesen dem Stammesverband der Franken an.
 
Usipeter 
Dieser Stamm siedelte am rechten Rhein dem Niederrhein gegenüber. Im Jahre 16 v. Chr. fielen sie zusammen mit den Sugambrern und Tenkterern mordend in das rechtsrheinische Germanien ein und führten anschließend einen Plünderungszug nach Gallien, besiegten dabei die sie verfolgende römische Reiterei und schließlich sogar die 5.Legion. Nachdem sie im Jahre 12 v.Chr. erneut zusammen mit den Sugambrern in Gallien einfielen, wurden sie durch Drusus hinter den Rhein zurückgedrängt und in der Folge das Opfer einer Strafexpedition unter Drusus. Später schlossen sie sich dem Stammesverband der Franken an.
 
Friesen 
Ihr Land lag an der Küste der Nordsee von der Mündung des Rheins bis zur Ems. Der römische General Drusus eroberte diesen Landstrich im Auftrag des Kaiser Augustus 12 v.Chr. vom heutigen Belgien aus und schloss mit ihnen Verträge. Die Friesen wurden somit zu Verbündeten der Römer. Doch bereits im Jahr 28 lehnten sich die Friesen gegen die Römer auf und erhängten die unersättlichen Steuereintreiber. Daraufhin entsandten die Römer Truppen, um die Region zu erobern und die Friesen zu bestrafen. Dieser Feldzug endete jedoch in der Schlacht beim heiligen Hain der Baduhenna mit großen Verlusten für die Römer. Danach waren die Friesen für die folgenden fast 20 Jahre frei. Im Jahre 47 vereinbarten sie einen weiteren Waffenstillstand mit Gnaeus Domitius Corbulo, dem neuen römischen Befehlshaber in Germania Inferior. Dabei wurde der Rhein wieder zur von beiden Parteien zu respektierenden Grenze erklärt. Im Jahre 58 besiedelten die Friesen einen unbewohnten Streifen des Landes südlich des Rheins und verletzten auf diese Weise ihre Vereinbarung mit Corbulo. Die Römer vertrieben die Friesen jedoch wieder aus dieser Region. Im Jahre 69 nahmen die Friesen am Bataveraufstand teil, der allerdings niedergeschlagen wurde. Um 250 verschwanden die Friesen auf Grund des steigenden Meeresspiegels fast vorständig, kehrten aber um 400 zurück. Etwa um 450 überquerten die Angeln, Sachsen, Jüten sowie ein Teil der Friesen die Nordsee und siedelten sich im heutigen England an. Die Friesen kolonisierten dabei die Grafschaft Kent im Südosten Englands. Zwischen 500 und 600 expandierte auch das friesische Reich an der Nordsee. Im 7.Jrh., auf dem Höhepunkt seiner Macht, bestand das friesische Reich ("Magna Frisia") aus den Küstengebieten von Nordbelgien bis zum Süden Dänemarks. In den Jahren 717 und 734 besiegten die Franken unter Karl Martell die Friesen und deren Reich wurde ein Bestandteil des fränkischen Reichs. Damit begann auch die Christianisierung der Friesen.
 
Gepiden 
Wahrscheinlich kamen die Gepiden im 2.Jrh. zusammen mit den Goten an die Weichsel. Mitte des 3.Jrh. stießen sie über die Weichsel nach Süden vor und erreichten schließlich das nördliche Siebenbürgen. Nach 375 zog ein Teil der Gepiden mit den Vandalen, ein anderer trat in den Dienst der Hunnen. In der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern im Jahre 451 wurden die Gepiden von den auf römischer Seite stehenden Franken vernichtend geschlagen, wobei 16.000 Mitglieder dieses Stamm gefallen sein sollen. Nach dem Tod des Hunnenherrschers Attila provozierten dessen Nachfolger einen Aufstand der bis dahin mit ihnen verbündeten Skiren, Rugier, Heruler, Ostgoten und Gepiden unter der Führung des Gepidenkönig Ardarich. Die verbündeten germanischen Stämme siegten über die Hunnen und erlangten ihre Freiheit zurück. Nach dem Abzug der restlichen Hunnen übernahmen die Gepiden das heutige Siebenbürgen. Gegen Mitte des 6.Jrh. wurden die benachbarten Langobarden zu Gegnern der Gepiden. 551 erlitten die Gepiden in der Schlacht auf dem Asfeld eine schwere Niederlage, jedoch erzwang das Oströmische Reich einen Friedensschluss zwischen den verfeindeten Parteien. Im Jahr 567 wurde der neue Gepidenkönig Kunimund von den Langobarden vernichtend geschlagen und getötet. Der Hauptteil der überlebenden Gepiden sowie Kunimunds Tochter Rosamunde zogen mit den Langobarden nach Italien ab, andere verblieben unter awarischer Herrschaft zurück. 599 und 601 wurden die von Gepiden besiedelten Gebiete durch oströmische Feldherren verwüstet. Danach verlieren sich die Spuren der Gepiden in der Geschichte.
 
Untermenü Goten
Westgoten
Ostgoten

Goten 
Die ersten Erwähnungen der Goten finden sich bei den antiken Geschichtschreibern Tacitus, Strabon und Ptolemaios. Aus deren Nachrichten ergibt sich das Bild eines Stammes mit einem, für germanische Verhältnisse, bemerkenswert starken Königtum, der zur Zeitenwende nördlich des Weichselknies im Machtbereich der Markomannen siedelte. Ursprünglich kamen die Goten allerdings aus Skandinavien. In der 2.Hälfte des 2.Jrh. begannen die Goten in Richtung Südosten zu wandern, wahrscheinlich aufgrund der Markomannenkriege. Im Jahre 238 erschienen sie an der Nordküste des Schwarzen Meeres und überfielen die römische Stadt Histros südlich der Donaumündung und plünderten sie. Im Jahre 250 fielen sie dann in den Provinzen Dakien, Thrakien, Mösien und Illyrien ein und besiegten die Truppen des Kaiser Decius. 4 Jahre später griffen sie erneut Thrakien und Mösien an, aber diesmal wurden sie geschlagen. Allerdings konnten sie trotzdem in diesem Jahr bis nach Thessaloniki vordringen. 256 konnten sie von der See her Pityus und Trapezunt erobern. Ab 257 durchfuhren die Goten erstmals mit ihrer Seestreitmacht den Bosporus und eroberten eine ganze Reihe kleinasiatischer Städte. Im Jahre 268 zog dann eine gotisch-erulische Seestreitmacht unterstützt von Landverbänden gegen Byzantinion (das spätere Konstantinopel), durchquerte aber dann die Dardanellen und fiel plündernd in den Peloponnes. Kaiser Claudius II. besiegte die Angreifer. Mit der Herrschaft des Kaiser Diokletian ging die Krise des römischen Imperium und die Zeit der Soldatenkaiser  zu Ende und die Lage beruhigte sich. In dieser Zeit spalteten sich die Goten in zwei Völker, die Ostgoten unter dem Königsgeschlecht der Amaler und die Westgoten unter dem Königshaus der Balten.
 
Westgoten 
395 erhoben sich die Goten unter ihrem König Alarich. Er brach mit seinem Volk zu einem beispiellosen Plünderungsfeldzug auf, der die Balkanhalbinsel in Trümmer legte und sie bis nach Konstantinopel und den Peloponnes führte. Nachdem sie von dem römischen Feldherrn Stilicho geschlagen wurden, erhalten sie 397 einen neuen Föderatenvertrag und werden in Makedonien angesiedelt. Dort blieben sie aber nur vier Jahre. 401 wandte er sich nach Italien, konnte aber zunächst erneut von dem römischen Feldherrn Stilicho bei Pollentia und Verona zurückgeschlagen werden. Nach dem gewaltsamen Tod Stilicho's (Hinrichtung durch Kaiser Honorius) im Jahre 408 versuchte es Alarich erneut und nahm schließlich 410 Rom ein und plünderten es drei Tage. Wegen der prekären Versorgungslage versuchte Alarich vergeblich nach Nordafrika zu gelangen, auf dem Rückzug nach Norditalien starb er. Sein Nachfolger Athaulf führte die Westgoten dann schließlich nach Gallien. 
[119] Die Wanderung der Westgoten im späten 4. und im 5.Jrh.
 
Nach weiteren Kämpfen, Vorstößen nach Spanien und einem erneuten fehlgeschlagenen Versuch, nach Nordafrika überzusetzen, erhalten die Westgoten 418 erneut einen Föderatenvertrag und werden in Aquitanien angesiedelt. Dort gründen sie das Westgotische Reich mit Tolosa (Toulouse) als Hauptstadt. Im Jahre 511 erklärte sich der Ostgote Theoderich zu ihrem König. Nach dessen Tod 526 wurden die Westgoten endgültig von den Franken auf die Iberische Halbinsel zurückgedrängt, konnte diese aber unter ihrem König Leowigild völlig unter ihre Kontrolle bringen. Er besiegte die Sueben im Nordwesten und die Oströmer, die unter ihrem Feldherrn Narses zwischenzeitlich den Süden erobert hatten.
 
Stammeschronologie der Westgoten:
376 Kaiser Valens erlaubt den Westgoten unter ihrem Anführer Fritigern das Überschreiten der Donau sowie eine Ansiedlung in Teilen Thrakiens.
378 Der oströmische Kaiser Valens fällt in der Schlacht gegen die Westgoten bei Adrianopel.
382 Vertragliche Einigung zwischen den Westgoten und dem oströmischen Kaiser Theodosius I.
391 Erste westgotische Verbände ziehen aufgrund des immer stärkeren hunnischen Drucks plündernd nach Süden.
394 Die Hunnen überschreiten die Donau mit großen Verbänden. Daraufhin verlassen die Westgoten endgültig ihre Wohnsitze und ziehen unter Alarich I. plündernd über Balkan und Peloponnes.
397 Nachdem die Westgoten von dem weströmischen Feldherrn Stilicho geschlagen wurden, erhielten sie einen neuen Föderatenvertrag und wurden in Makedonien angesiedelt.
410 Die Westgoten unter Alarich I. erobern Rom und plündern es drei Tage lang. Wegen der prekären Versorgungslage versuchte Alarich vergeblich nach Nordafrika zu gelangen. Auf dem Rückzug nach Norditalien stirb er. Sein Nachfolger Athaulf führte die Westgoten nach Gallien.
418 - 507 Das Tolosanische Reich der Westgoten
Nach weiteren militärischen Konflikten mit den Römern beim erfolglosen Versuch nach Spanien vorzudringen sowie eines weiteren Versuch des Vorstoß nach Nordafrika erhielten die Westgoten nach einer Niederlage im Jahre 418 erneut einen Föderatenvertrag und wurden in Aquitanien angesiedelt. Damit entstand das Tolosanische Reich der Westgoten mit der Hauptstadt Tolosa (dem heutigen Toulouse). Unter dem bedeutenden König Eurich erstarkte das Westgotenreich zusehends. Der König hatte in den 460er Jahren angesichts der Schwäche des weströmischen Kaisers den Föderatenvertrag gekündigte und die umliegenden gallischen Gebiete erobert. Im Jahr 507 verloren die Westgoten unter Alarich II. durch die Niederlage gegen die Franken bei der Schlacht von Vouillé ihre gallischen Gebiete aber wieder.
507 Vertreibung aus Gallien durch die Franken. Toledo in Spanien wird neuer Königssitz.
586 Rekkared wird König. Er konvertiert 587 zum katholischen Glauben.
589 Drittes Konzil von Toledo mit dem förmlichen Übertritt der Westgoten zum Katholizismus.
711 Beendigung der Herrschaft der Westgoten in Spanien durch die Araber.
 
Ostgoten 
Die Ostgoten mußten sich den Hunnen unterwerfen. Ein Teil blieb auf der Krim. Durch Attilas Tod 453 wurden sie frei und zogen wie viele andere Völker oder Stämme auch ins Römische Reich. Sie erhielten einen Föderatenvertrag und siedelten zeitweilig in Pannonien.
[119]Die Wanderungen der Ostgoten im 5.Jrh.
 
Theoderich (Sohn des Ostgotenkönig Valamir) kam als Geisel an den Hof von Konstantinopel. Kaisers Zenon schickte Theoderich 488 nach Italien um Odoaker, den Eroberer Roms, zu vertreiben und Rom für das Imperium zurückzuerobern. Nach über 5 Jahren erbitterter Kämpfe mit wechselndem Erfolg gelingt 493 ein Waffenstillstand. Theoderich läßt Odoaker hinterrücks ermorden und wird somit alleiniger Herrscher über Italien. Sein Regierungssitz wird Ravenna. Theoderich starb im Jahre 526 und eine chaotische Zeit gekennzeichnet durch Kämpfe um seine Nachfolge begann. Das Oströmische Reich griff in den Kampf ein. Der oströmische Feldherr Belisar landete 533 mit seinen Truppen in Sizilien und stieß rasch bis nach Rom vor.
540 eroberte er Ravenna und nahm die herrschenden König Vitigis gefangen. Die Reste des Gotenheeres erhoben 541 Totila zum König, dem es innerhalb recht kurzer Zeit gelang, große Teile Italiens zurückzuerobern. Im Jahre 552 wurde Totila durch die oströmischen Armeen unter Narses geschlagen und die Goten unterwarfen sich dem Oströmischen Reich.
 
Stammeschronologie der Ostgoten:
375 Nach dem hunnischen Einfall fliehen gotische Gruppen über die Donau ins römische Reich
378 Schlacht bei Adrianopel mit dem Sieg der Goten über die Römer und dem Tod des oströmischen Kaiser Valens.
451 Römisch-germanische Truppen unter dem Heerführer Aetius siegen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen ein hunnisch-germanisches Herr unter Attila. Die Ostgoten hatten dabei ein letztes Mal auf Seiten der Hunnen kämpfen müssen. Sie gewannen durch deren Niederlage ihre Unabhängigkeit zurück und erhalten in der Folge einen Föderatenvertrag mit den Römern. Der Sohn des Ostgotenkönigs Thiudimir, Theoderich, kommt als Geisel an den Hof in Konstantinopel.
456 - 473 Reich der Ostgoten in Pannonien.
471 Theoderich wird König der Ostgoten
473 - 488 Züge der Ostgoten auf dem Balkan.
489 Einwanderung nach Italien.
493 Ermordung Odoakers durch Theoderich.
493 - 552 Ostgotisches Reich in Italien
526 Tod des Theoderich
526 - 534 Als Vormund des nur 10-jährigen Nachfolgers Athalarich regiert danach Theoderichs Tochter Amalasuntha.
535 - 555 Rückeroberung Italiens durch Ostrom - Gotenkriege des Kaiser Justinians I.
536 Vertrag zwischen Ostgoten und Franken
539 Einfall der Franken in Oberitalien
552 Tod der letzten ostgotischen Könige Totila und Teja.
555 Die Gotenkriege unter Justinian I. enden mit der Kapitulation der letzten ostgotischen Truppen in Italien.
17 Kampf auf der Seite der Cherusker gegen Marbod.
1.Jrh. Die Langobarden leben westlich der unteren Elbe.
Winter 166/167 6000 Langobarden und Ubier dringen nach Oberpannonien (Ungarn) zur Donau vor.
Frühjahr 167 Sieg der Römern unter Kaiser Mark Aurel gegen die eindringenden Langobarden und Ubier.
Um 400 Im dritten Jahrhundert und um 400 wandern sie unter dem Druck der Goten elbaufwärts nach Südosten Richtung Brandenburg, Schlesien und Lausitz ab.
nach 488 Die Langobarden befinden sich im Rugiland, einem Gebiet in Niederösterreich. Der Name geht auf die Rugier, ein Teil des Stamm der Ostgoten, zurück. Diese siedelten dort ca. 400 - 488.
um 505 Die Langobarden überschreiten die mittlere Donau
508 Sieg über die Heruler, einem ostgermanischen Stamm
526 Erweiterung des Siedlungsgebietes nach Pannonien.
um 547 Sieg über die Gepiden
568 Mit 130.000 Mann wandern sie in die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei) und weite Teile Mittelitaliens ein.
569 Die Langobarden erobern Mailand.
572 Padua (Pavia) wird erobert und zur Hauptstadt des Langobardenreiches.
584 Einfall der Franken in die Poebene.
591 Friedensschluss zwischen Franken, Langobarden und Baiuwaren.
 
Heruler 
Ostgermanischer Stamm, erstmalig erwähnt um 250 n.Chr. im Bereich des Schwarzen Meer. In der zweiten Hälfte des 3.Jrh. nahmen sie an den Seezügen der Goten teil und gelangten so bis nach Griechenland. Dort waren sie 267/68 unter anderem an der Plünderung Athens beteiligt. Gegen Ende des 4. Jrh wurden die Heruler von den Ostgoten unterworfen. Mit der Unterwerfung eines Teil der Ostgoten durch die Hunnen wurden damit auch die Heruler zu deren Vasallen. Erst nach dem Untergang des hunnischen Reiches um das Jahr 454 erlangen die Heruler ihre Eigenständigkeit zurück. Sie errichten ein eigenes Reich an der March im Süden der heutigen Slowakei. Im Jahre 510 wurde dieses Heruler-Reich unter ihrem König Rudolf endgültig von den Langobarden vernichtet. Die verbliebenden Heruler teilten sich in mehrere Gruppen. Eine schloss sich den Langobarden an, eine andere wurde bei den Ostgoten in Italien aufgenommen und eine dritte fand nach längerer Wanderung und Zwischestopp bei den Gepiden schließlich Aufnahme im Oströmischen Reich. Beim heutigen Belgrad erhielten sie die Erlaubnis zur Errichtung eines kleines Föderatenreiches. Im 6.Jrh. verliert sich ihre Spur in der Geschichte.
Kimbern und Teutonen 
Der germanische Stamm der Kimbern stammt aus dem nördlichen Jütland (im heutigen Dänemark). Gemeinsam mit den Teutonen und Ambronen zogen sie um das Jahr 120 v. Chr. aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet im Norden nach Süden. Ihr Zug nach Süden führte sie nach Böhmen, Schlesien und Mähren, ins Donaugebiet und schließlich in das Königreich Noricum. Dort begann im Jahre 113 v. Chr. eine langjährige und blutige Auseinandersetzung zwischen den Kimbern und Teutonen einerseits und den Römern. Sie endete schließlich mit der fast völligen Vernichtung beider Stämme.
  
Marser 
Kleiner germanischer Stamm, der zwischen Rhein, Ruhr und Lippe siedelte. Sie wurden mehrmals von Tacitus erwähnt, insbesondere im Zusammenhang der Feldzüge des Germanicus. Die Marser hatten am Aufstand im Jahre 9 n.Chr. gegen die Römer und damit an der Varusschlacht teilgenommen. Dafür wurden sie in den Rachefeldzügen des Germanicus vernichtend geschlagen, als die Römer ihr zentrales Tanfana-Heiligtum im Herbst 14 n.Chr. überfielen. Die Marser, die gerade das Herbstfest ihrer Göttin Tanfana feierten und zu betrunken waren, um auf diesen Überraschungsangriff reagieren zu können, wurden, ob Männer oder Frauen, ob alt oder jung, von den römischen Legionären getötet. 
 
Nervier 
Großer belgischer Stamm, der in der Gallia Belgica (Gebiet zwischen Maas und Schelde im Norden und Westen des heutigen Belgien) siedelte. Es gibt aber Hinweise, dass ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet im rechtsrheinischen Bereich zu suchen ist (daher auch die germanische Abstammung). Die Nervier galten für Caesar als der wohl kriegerischste Stamm unter den Belgern, waren sie doch an vielen wichtigen Auseinandersetzungen im Rahmen des Gallischen Krieges beteiligt. Nach ihrer blutigen Unterwerfung durch Ceasar öffneten sie sich jedoch schnell römischen Einflüssen und entwickelten ihre einstige Hauptstadt Bagacum (Bavay, Frankreich) zu einem Verkehrsknotenpunkt sowie zu einem bedeutenden Handelszentrum im römischen Gallien.
 
Sachsen 
Die Sachsen (Altsachsen) sind ein westgermanischer Stammesverband, der nachweislich seit dem 2.Jrh. den Nordwesten des heutigen Deutschland sowie den Osten der heutigen Niederlande besiedelten. Ab 440 n.Chr. besiedeln sie gemeinsam mit den Angeln, Jüten und Friesen das frühere römische Britannien und verschmelzen dort zum Stammesverband der Angelsachsen.
 
Stammeschronologie der Sachsen:
2. - 4.Jrh Die Sachsen breiten sich von Holstein kommend nach Süden bis nach Ostfalen aus.
5. Jrh Verstärkte Einwanderung nach Britannien
477 Gründung des britischen Königreiches Sussex
um 500 Gründung des britischen Königreich Essex
530 Die verbliebenen Festlandsachsen erreichen den Rhein
ab 596 Die britischen Sachsen werden zum Christentum bekehrt, die festländischen Sachsen halten aber an den alten Glaubensvorstellungen fest
6. Jrh. Gründung des britischen Königreichs Wessex
738 Erster Versuch der Unterwerfung des festländischen Sachsen durch die Franken unter Pippin dem Jüngeren
772 - 804 Sachsenkriege der Franken unter Karl dem Großen gegen die Festlandsachsen
772 Eroberung der sächsischen Eresburg und Zerstörung der Irminsul, des wichtigsten religiösen Zentrums der Sachsen, die weiterhin an ihren germanischen Glaubensvorstellungen festhalten wollen.
775 Zweiter Feldzug der Franken gegen die Sachsen.
785 Die Taufe des sächsischen Herzog Widukind leitet die Christianisierung der Sachsen ein und beendet den vom Herzog geleiteten Widerstand.
794 Entscheidende verlustreiche Schlacht gegen die Franken auf dem Sintfeld südlich von Paderborn.
804 Endgültige Eingliederung der Festlandsachsen in das Reich Karl des Großen.
 
Skiren 
Ostgermanischer Stamm, der zunächst im heutigen Masuren bis zur Grenze des heutigen Litauens lebte. Zusammen mit den Bastarnen zogen große Teile der Skiren nach Süden. Um das Jahr 230 v.Chr. wurden die beiden Stämme gemeinsam am Schwarzen Meer erwähnt. Die Skiren lebten nach dem Friedensschluss mit den Römern östlich der Bastarnen am Schwarzen Meer. Im 5.Jrh. wurden sie jedoch von den Hunnen unterworfen. Nach dem Tod des Hunnenkönig Attila und einem kurzlebigen Skirenreich, das bereits 469 wieder unterging, zogen einige Teile der Skiren mit den Goten nach Westen. Andere Teile traten als Föderaten in römische Dienste. Unter ihnen war auch Odoaker, der Sohn des skirischen König Edekon. Odoaker wurde 476 nach der Absetzung des letzten weströmischen Kaisers von den italischen Föderatentruppen zum König ausgerufen. Die Skiren selbst waren in dieser Zeit bereits in den Goten und anderen Stämmen aufgegangen.
 
Untermenü Sueben
Hermunduren
Langobarden
Markomannen
Quaden
Semnonen

Sueben (Sweben) - die Elbgermanen 
Die Sueben waren eine germanische Stammesgruppe. Tacitus zählte die Semnonen, Langobarden, Reudigner, Avionen, Aglier, Variner, Suardonen, Nuitonen, Hermunduren, Naristen, Markomannen, Quaden, Marsigner, Burer und die Lugier zu ihnen.
 
Hermunduren 
Germanischer Volksstamm, der zur Gruppe der Elbgermanen zählt und im Gebiet des Oberlaufs der Elbe siedelte. Sie galten als treu ergebene Freunde der Römer. Im Jahre 1 n.Chr. wurden Teile der Hermunduren durch den römischen Oberbefehlshaber Lucius Domitius Ahenobarbus in das von den Markomannen verlassene Gebiet am Main umgesiedelt. Dort geraten sie im Jahre 3 v. Chr. unter die Herrschaft des markomannischen Königs Marbod. Im Jahre 58 n. Chr. siegen sie über die Chatten in einer Schlacht um die Kontrolle der Salzquellen an der Werra oder Saale. In den Jahren 166 n.Chr. bis 180 n.Chr. nahmen sie an der Seite der Markomannen und Quaden an den Markomannenkriegen gegen den römischen Kaiser Marc Aurel teil. Im 2. bzw. 3.Jrh.n.Chr. wanderten Teile der Angeln und Warnen von Norden in das Siedlungsgebiet der Hermunduren ein. Gemeinsam mit diesen Stämmen bildeten sie den Stammesverband der Thüringer.
 
Langobarden 
Die "Langbärte" waren ein elbgermanischer Stamm, aber ursprünglich waren sie in Skandinavien auf Gotland oder/und in Südostschweden beheimatet. Im 6.Jrh. besetzten sie mit 130.000 Mann die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei) und weite Teile Mittelitaliens. Im Jahr 569 eroberten sie Mailand. Pavia wurde 572 erobert und zur Hauptstadt des Langobardenreiches.

 

 
Stammeschronologie der Langobarden:
5 n.Chr. Die Römern unter Tiberius besiegen den Stamm an der Elbmündung und ein Teil wurde unterworfen. Der andere Teil flüchtete auf das östliche Elbufer.
9 Die Langobarden gehören zum Stammesverband des Markomannenkönigs Marbod
17 Kampf auf der Seite der Cherusker gegen Marbod.
1.Jrh. Die Langobarden leben westlich der unteren Elbe.
Winter 166/167 6000 Langobarden und Ubier dringen nach Oberpannonien (Ungarn) zur Donau vor.
Frühjahr 167 Sieg der Römern unter Kaiser Mark Aurel gegen die eindringenden Langobarden und Ubier.
Um 400 Im dritten Jahrhundert und um 400 wandern sie unter dem Druck der Goten elbaufwärts nach Südosten Richtung Brandenburg, Schlesien und Lausitz ab.
nach 488 Die Langobarden befinden sich im Rugiland, einem Gebiet in Niederösterreich. Der Name geht auf die Rugier, ein Teil des Stamm der Ostgoten, zurück. Diese siedelten dort ca. 400 - 488.
um 505 Die Langobarden überschreiten die mittlere Donau
510 Sieg über die Heruler, einem ostgermanischen Stamm. Damit steigen die Langobarden zur stärksten Macht an der Donau auf.
526 Erweiterung ihres Siedlungsgebietes nach Pannonien.
551 und 567 Siege über die Gepiden, wobei die Langobarden dabei selbst so geschwächt wurden, dass sie den benachbarten Awaren ausweichen mussten.
568 Mit 130.000 Mann wandern sie in die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei) und weite Teile Mittelitaliens ein.
569 Die Langobarden erobern Mailand.
572 Padua (Pavia) wird erobert und zur Hauptstadt des Langobardenreiches.
584 Einfall der Franken in die Poebene.
591 Friedensschluss zwischen Franken, Langobarden und Baiuwaren.
 
Markomannen 
Sie wanderten aus dem Norden kommend um 300 v. Chr. in das Maingebiet ein und verdrängten die dort ansässigen Kelten. Erstmals bezeugt werden sie 58 v.Chr. als Bestandteil der Heere des Ariovist. Dieser war ein germanischer Häuptling, der im besagten Jahr den Rhein überschritt, um zunächst als Söldnerführer eines gemischten germanischen Heerhaufens die gallischen Stämme der Sequaner und Averner gegen die ebenfalls gallischen Häduer zu unterstützen. Mit zunehmender militärischer Macht beschloss er, ganz Gallien zu erobern, wurde aber von Cäsar in einer Schlacht in der Nähe des Rheins geschlagen und floh zurück nach Germanien. Um 9 v.Chr. wurden die Markomannen von den Römern unter Drusus besiegt und wanderten deshalb unter König Marbod nach Böhmen in das Gebiet nördlich der Donau aus. Dort entstand mit der Zeit ein starkes Königreich. Im Jahre 3 v. Chr. vereinigte Marbod Hermunduren, Quaden, Langobarden, Semnonen und Vandalen zu einem mächtigen Stammesbund. Ein Krieg gegen die Cherusker unter Arminius im Jahre 17 und der Sturz Marbods im Jahre 19 beendeten die Machtstellung der Markomannen, die unter römischen Einfluss gerieten. Die Abhängigkeit von Rom (nur durch Kämpfe in den Jahren 89 und 92 kurz unterbrochen) dauerte bis zu den Markomannenkriegen, die von 166 bis 180 anhielten. In ihnen zeigten sich die Markomannen als erbitterte Feinde des Römischen Reiches und drangen mehrmals tief in das Imperium ein. Kaiser Mark Aurel musste fast seine gesamte Regierungzeit ihrer Abwehr widmen, wozu er sich im Legionslager Carnuntum nahe Vindobona (Wien) aufhielt. Um 396 wurden Teile der Markomannen im ostösterreichisch-westungarischen Raum als Verbündete der Römer angesiedelt.
 
Quaden 
Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über die westliche Slowakei. Zur Zeit des Kaisers Antoninus Pius setzen die Römer einen quadischen König ein. In den Markomannenkriegen (166-180) waren sie wichtige Verbündete der Markomannen. Im 4.Jrh. werden die Quaden zusammen mit den Sarmaten erwähnt. Sie wurden in dieser Zeit mehrmals von den Römerns besiegt.
 
Semnonen 
Die Semnonen waren ein elbgermanischer Stamm und bildeten das Kernvolk der Sueben. Mit den Markomannen in Böhmen am nächsten verwandt, bewohnten die Semnonen das Gebiet zwischen der Mittelelbe und der Oder in Brandenburg (Havel und Spree) und im südlichen Mecklenburg. In ihrem Gebiet lag das suebische Hauptheiligtum. 5 n.Chr. schloß dieser Stamm einen Freundschaftsvertrag mit den Römern unter Tiberius. Große Teile der Semnonen (letzte Erwähnung 177 n. Chr.) wanderten im zweiten Jahrhundert nach Südwesten an den oberen Main und bildeten dort den Hauptteil der Alamannen. Mehr und mehr eingeengt durch das Vordringen der Burgunder, brachen im dritten und im vierten Jahrhundert weitere Teile der Semnonen nach Süddeutschland auf. Von den Thüringer wurden die  restlichen Semnonen gezwungen, das Havelgebiet zu verlassen und sich am Nordharz anzusiedeln.
 
Rugier 
Ostgermanischer Stamm, der zwischen Weichsel und Oder siedelte. Ursprünglich waren sie wahrscheinlich aus Südnorwegen (Rogaland) eingewandert über die Insel Rügen. Während der Völkerwanderung zogen sie zusammen mit den Goten nach Südosten, wobei sie sich im Gebiet der nördlichen mittleren Donau festsetzten. Nachdem sie von den Hunnen besiegt wurden, gingen sie erneut auf Wanderschaft bis ins heutige Niederösterreich. Dort nördlich der Donau begründeten sie ein neues Reich, das 487/488 durch die Skiren unter Odoaker zerstört wurde. Die Rugier gingen daraufhin in den Ostgoten auf und zusammen mit diesen 555 unter. Nur die im heimatlichen Siedlungsgebiet Rügen und Vorpommern verbliebene germanische Restbevölkerung der Rugier lebt bis heute in dem Namen der Insel Rügen fort. Sie vermischte sich dort mit den später einwandernden Slawen.
 
Teutonen 
siehe unter Kimbern und Teutonen
 
Ubier 
Die Ubier siedelten ursprünglich rechten Rheinufer. Sie waren einer der ersten germanischen Stämme, die sich auf regen Handel mit den Römern einließen und ihnen schließlich auch Tribute zahlten. Außerdem stellten sie den Römern Hilfstruppen (bevorzugt Reiterei) zur Verfügung, welche diese dazu benutzten, andere Germanenstämme zu unterwerfen. Das brachte den Ubier schließlich den Hass der anderen benachbarten germanischen Stämme ein. Daher kam es in der Folge zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Ubiern und ihren germanischen Nachbarn. Als die Angriffe immer zahlreicher wurden, wurden sie von Kaiser Augustus aus Sicherheitsgründen am linken Rheinufer in der römischen Provinz Germania Inferior angesiedelt.
 
Vandalen 
Nach Plinius dem Älteren und Tacitus siedelten die Vandalen in den ersten Jahrhunderten n.Chr. im Gebiet des späteren östlichen Deutschland sowie im späteren Polen. Unter Kaiser Konstantin ist um 355 eine Ansiedlung der Asdingen (eines Teils der Vandalen) in Pannonien bezeugt. 
Um 400 n. Chr.zogen die Alanen, die Sueben sowie die Vandalen bedingt durch die Einfälle der Hunnen gemeinsam Richtung Gallien. In der Silvesternacht des Jahres 406 überschritt dieser Verband den Rhein und fiel in die dortigen römischen Provinzen, unter anderem auch Gallien, ein. 408 zog der alanisch-vandalisch-suebische Verband weiter auf die Iberische Halbinsel und begründete dort verschiedene kurzlebige Reiche. Nach einem römischen Feldzug, in dessen Verlauf auch westgotische Heere eingesetzt worden waren, brachen diese politischen Gebilde in Spanien zusammen. Die Vandalen und Alanen setzten im Mai 429 unter Führung des Vandalen-König Geiserich gemeinsam nach Afrika über. Ihr Ziel waren die Reichtümer der römischen Prinz Africa. 
Die Vandalen setzen bei Gibraltar nach Afrika über
 
Das vandalische Königreich in Afrika 
Die Vandalen marschierten durch das heutige Marokko und Algerien und belagerten bzw. plünderten mehrere Städte. Der römische Feldherr Bonifatius bekämpfte sie, wurde aber aufgrund von Problemen in Italien abberufen. Nach erfolgreicher Eroberung schloß Rom 435 einen Vertrag mit den Eroberern und gestand ihnen Gebiete in Mauretanien und Numidien zu. Im Jahre 439 wurde aber unter Bruch dieses Vertrags Karthago durch die Vandalen erobert. Die Vandalen und Alanen errichteten ein Königreich im Gebiet des heutigen Tunesien. Durch die folgenden Eroberungen von Sardinien, Korsika und den Balearen erreichte das vandalische Reich die Vorherrschaft im westlichen Mittelmeer. 455 plünderten die Vandalen unter ihrem König Geiserich Rom (daher kommt auch der Begriff "Vandalismus").
[119] Das Vandalenreich in Nordafrika um 460
 
Stammeschronologie der Vandalen:
406/407 Vandalen, Alanen, Sueben und Burgunder überqueren in der Silvesternacht den zugefrorenen Rhein
407 - 409 Vandalen, Alanen und Sueben ziehen plündernd durch Gallien
409 - 429 Vandalen, Alanen und Sueben halten sich auf der Iberischen Halbinsel auf
429 Unter Führung des König der Vandalen Geiserich setzen die Völkerschaften nach Nordafrika über.
430 Besetzung von Hippo Regius
435 Erster Föderatenvertrag mit Rom, in welchem den vandalischen Eroberern Numidien sowie Teile von Mauretanien und der Provinz Africa Proconsularis überlassen wurden.
439 Plünderungen in Sizilien und Eroberung Karthagos, das Haupstadt des neuen Vandalenreiches wird.
443 Erneuter Vertrag zwischen Rom und den Vandalen, der den Herrschaftsbereich der Vandalen bis Ost-Numidien und Tripolitanien ausweitete. Der Sohn Geiserichs, Hunerich, geht als Geisel nach Rom.
455 Plünderung Roms durch die Vandalen unter Geiserich und Eroberung der Balearen sowie von Korsika, Sardinien und Siziliens.
461 Sieg über Teile der weströmischen Flotte
474 Der öströmische Kaiser Zenon erkennt die Herrschaft der Vandalen in Nordafrika offiziell an und schließt einen Vertrag mit Geiserich.
477 - 484 Hunerich wird nach dem Tod Geiserichs dessen Nachfolger
483 - 484 Große Katholikenverfolgungen unter Hunerich
484 Gunthamund wird neuer König der Vandalen
496 Thrasamund wird neuer König der Vandalen
523 Hilderich, Enkel des Geiserich, wird nach Thrasamunds Tod neuer vandalischer Herrscher und erlaubt den Katholizismus. Die von ihm betriebene Annäherung an das Oströmische Reich führt in der Folge zu seinem Sturz.
530 Gelimer stürzt Hilderich und ruft sich zum neuen König aus, wird aber von Justinian I. nicht anerkannt.
533 Byzantinische Truppen landen in Nordafrika. Sieg dieser Truppen unter Führung des Feldherrn Belisar in der Schlacht bei Ad Decimum (10 Meilen vor Karthago) am 13. September des Jahres 533. Am nächsten Tag bereits ziehen die byzantinischen Truppen siegreich in Karthago ein.
534 Kapitulation Gelimers, der zuletzt von Numidien aus operiert hatte. Die byzantinische Eroberung des Vandalenreiches ist damit abgeschlossen und Gelimer wird in Konstantinopel in einem Triumphzug vorgeführt und dann auf ein Landgut in Kleinasien verbannt.
 
Warnen 
Dieser germanischer Stamm stammte ursprünglich von der Ostsee-Insel Öland. Später hatten sie ihr Siedlungsgebiet im Bereich der heutigen Warnow, wo noch heute viele Ortschaften wie Warnow, Warin oder Waren auf sie hinweisen. gemeinsam mit den benachbarten Angeln wanderte sie in der Zeit der Völkerwanderung in das Gebiet der Hermunduren. Gemeinsam mit diesen bildeten sie später den großen Stammesverband der Thüringer.