Die Kelten

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Herkunft der Kelten und Lage des keltischen Kulturkreis
Die Kelten zählten zu den größten und einflussreichsten Völkern der europäischen Frühgeschichte und der Antike.  
 

[54] Größte Ausbreitung um 200 v.Chr.

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Weit bevor Rom die gesamte bekannte antike Welt eroberte, bewohnten keltisch sprechende Völkerschaften und Stämme mit vielen Gemeinsamkeiten wie Sprache, gleiche Sitten und Gebräuche, Kunst und Kultur ein weitreichendes Territorium. Sie lebten nicht bloß, wie zuletzt noch, in Britannien und Irland. In der Blütezeit erstreckte sich das von Ihnen bevölkerte und beeinflußte Gebiet von der Iberischen Halbinsel über Frankreich bis nach Süd- und teilweise Norddeutschland, weit in den Alpenraum hinein sowie bis nach Böhmen im Osten Europas. Später drangen die Kelten bis nach Italien, auf den Balkan und bis in die Türkei und damit nach Kleinasien vor.  
Die Römer nannten sie Celtae oder Galli (daher der Name Gallier, der vor allem für die Kelten auf französischem Gebiet gebräuchlich ist). Die Griechen verwendeten hingegen die Bezeichnung Galatoi oder Keltoi. Beides bedeutet "die Tapferen". Man rechnet sie zur indogermanischen Völkergruppe.
 

[54] Keltisches Ursprungsgebiet
 
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Was wir heute als keltische Kultur bezeichnen, hat seinen Ursprung im Gebiet Nordwestfrankreich - Hunsrück - Eifel - Moseltal um 1000 v.Chr. Ihre enorme Verbreitung fand die keltische Kultur durch die weitreichenden Handelsbeziehungen und wegen ihrer Vorzüge hinsichtlich ihrer fortschrittlichen landwirtschaftlichen Methoden und Geräte sowie der gemeinsame Sprache für den Handel. Daher wurde sie von verschiedenen indogermanischen Stämmen und Völkern übernommen. Man kann also nicht vom "Volk der Kelten", sondern vielmehr von Völkern oder Stämmen im keltischen Kulturkreis sprechen, einer keltischen Sprachfamilie mit einer gemeinsamen keltischen Religion, Kunst und Kultur.
 
Geschichte der Kelten
Hallstatt-Kultur (Phase A/B) | Hallstatt-Kultur (Phase C/D) | La Tène-Kultur | Römerzeit | Spätantike
 
Hallstatt A und B (1200 - 800 v.Chr.) --> Bronzezeit
Diese Zeit kann wohl als Geburtsstätte der keltischen Kultur angesehen werden. Durch den Salzabbau ab 1000 v.Chr. (vor allem im österreichischen Hallstatt) wurde die Konservierung der Nahrungsmittel möglich. Dies war eine wichtige Voraussetzung für den Transport in entfernte Regionen und damit für den überregionalen Handel, der die Basis für die Erweiterung des keltischen Kulturraumes bildete.
 
Hallstatt-Kultur C und D (800 - 475 v.Chr.) --> Frühe Eisenzeit
Während der Hallstattzeit Phase C (800 - 600 v.Chr.) und D (600 - 475 v.Chr.) wurde in Mitteleuropa Eisen zum wichtigsten Metall. Die Kelten erreichten darin eine hohe handwerkliche Fertigkeit. Kennzeichnend für diesen Zeitabschnitt ist auch eine Änderung in der Bestattungsart hin zu hölzernen Grabkammern über die Grabhügel aus Erde aufgehäuft wurden. 
 

[55] Grenzen der Hallstatt-Kultur (um 500 v.Chr.)
Die Hallstatt-Kultur erstreckte sich in diesen Phasen neben West- und Süddeutschland auch auf Frankreich, die Schweiz und Teile der Iberischen Halbinsel. Ab 680 v.Chr. trieben vor allem die Stämme im jetzigen Frankreich durch das Rhonetal lebhaften Handel mit den Griechen in deren  Kolonie Massalia (Marseille). Dies hatte einen großen Einfluß auf viele Bereiche des keltischen Lebens bis hin zur Kunst. Aus dem wachsenden Handel bezogen die keltischen Aristokraten ihren Reichtum, was zu Bildung von Machtzentren in Form von reichen und gut befestigten Hügelsiedlungen führte.
 
 
La Tène-Kultur (500 - 15 v.Chr.) --> Eisenzeit und Frühantike
Diese Kultur ist benannt nach dem Ausgrabungsort La Tène am Neuenburger See in der Schweiz. Die hier entdeckten zahlreichen Werkzeuge, Waffen und Kunstgegenständen zeugen von einer deutlichen Weiterentwicklung gegenüber der Hallstatt-Kultur. Der ursprünglich starke griechische Einfluß war deutlich zurückgegangen und es entstand ein eigenständiger keltischer Stil. Bald nach 500 v.Chr. kam der Handel mit Massalia zum Erliegen. Der Handel in Richtung Mittelmeer und Kleinasien ging nun über die Alpen hin zu den neuen griechischen Städten Spina und Adria nahe der heutigen italienischen Adriaküste sowie über die neuen etruskischen Siedlungen in der Po-Ebene. 

[55] Ausbreitung der Kelten in Italien
Die Kelten (Gallier) in Italien
Um 400 v.Chr. setzten dann nördlich der Alpen Massenwanderungen ein. Durch fortschrittliche landwirtschaftliche Methoden wuchs die Bevölkerungszahl rasch und die mitteleuropäischen keltischen Völker breiteten sich auch nach Süden aus. Sie eroberten und plünderten Italien, unter anderem auch etruskische Städte, wie die Stadt Clusium (Chiusi in der Toscana). In der Folge zogen immer mehr Völkermassen über die Alpen und eroberten und besiedelten schließlich die gesamte Po-Ebene. Von den Römern wurde das Gebiet daher "Gallia cisalpina" (Gallien diesseits der Alpen) genannt. In der Schlacht von Allia vernichteten die Kelten einige römische Legionen und standen 390 v.Chr. in Rom, welches sie plünderten. Sie konnten nur durch die Zahlung eines hohen Lösegeldes zum Abzug aus der Stadt bewegt werden. Die weit entwickelte keltische Reiterei und die den Römern überlegene Körpergröße brachten Ihnen zunächst Vorteile. 
Nach mehrere Jahrzehnten des Kampfes und der Unruhen schloß Rom 332 v.Chr. einen Vertrag mit den Senoren. Diese verbündeten sich allerdings gegen die wachsende Macht Roms mit den Etruskern und anderen italischen Völkerschaften. Sie wurden jedoch von Rom 295 v.Chr. bei Sentinum geschlagen. Im Jahre 284 vernichteten die Senonen wiederum zwei Legionen und töteten einen Konsul, aber schon ein Jahr später rächten sich die Römer und besiegten auch die Boier und ihre etruskischen Verbündeten. Erst 232 v.Chr. (bedingt durch den Krieg Roms mit Karthago) besetzten die Römer das Land der Senonen (an der Adriaküste südlich von Ariminum, dem heutigen Rimini). In der Schlacht von Telamon in der Toskana 225 v.Chr. geriet ein riesiges Keltenheer (ca 50.000 Mann Fußtruppen und 20.000 Reiter), das gen Rom zog, zwischen zwei römische Streitkräfte und wurde in der Folge nahezu vollständig aufgerieben. 
 

[55] Ausbreitung der Kelten auf dem Balkan und in Kleinasien
 
Eroberung der Donaugebiete und Bedrohung Griechenlands
Gleichzeitig zu den Eroberungen und Plünderungen in Italien um 400 v.Chr. wanderten andere Keltenstämme in das Donaubecken im Osten Europas und begannen mit dem Einfall auf dem Balkan. Anfang des 3.Jrh.v.Chr. begann dann erneut eine massive keltische Völkerwanderung Richtung Süden nach Makedonien und Griechenland. Die Keltenangriffe auf Makedonien konnten anfänglich abgewehrt werden bis dann 281 v.Chr. die Galater unter ihrem Anführer Bolgios die Makedonier besiegten und ihren König enthaupteten. 279 v.Chr. fielen die keltischen Heere in ganz Makedonien ein. Aufgrund von Zwistigkeiten teilte sich das Heer in zwei Verbände. 20.000 Mann zogen schließlich weiter südwärts bis in die heutige Türkei und gründeten dort einen Galaterstaat. Der zweite Teil unter Brennus mit 30.000 Mann zog gegen Delphi, mit dem Ziel es zu erobern und zu plündern. Die Kelten wurden laut Überlieferung auch Dank göttlicher Hilfe (eisiges Wetter, Erdbeben u.ä.) vernichtend geschlagen. Ca. 26.000 ließen dabei ihr Leben. Der verletzte Brennus konnte zwar flüchten, aber nahm sich kurz danach das Leben. 278/277 v.Chr. wurde ein weiteres keltisches Heer bei Lysimachia durch die Makedonier geschlagen. Damit war die Bedrohung Griechenlands durch die Kelten beendet.
 
Die Galater in Kleinasien
278 v.Chr. erbat Nikomedes von Bithynien von den drei Keltenstämmen der Tektosagen, Trokmer und Tolistobogier Beistand in einem Krieg. Sie überquerten darauf mit ihren Familien den Hellespont. Obwohl Sie 275 v.Chr. durch die Streitkräfte des Antiochos I. besiegt wurden, konnten sie sich in Kleinasien etablieren. Auch König Antiochos II. vermochte die Galater nicht zu vertreiben und wurde sogar selbst 261 von einem Kelten getötet. Einzig Attalos von Pergamon besiegte sie 240 v.Chr. und gebot ihren Raubzügen so kurz Einhalt. Trotzdem verbreiteten sie weiterhin Angst und Schrecken durch ihre Fixierung auf das Beutemachen und ihren grausamen Umgang mit Gefangenen, die auch geopfert wurden. Das machte sie aber als Söldner für andere Mächte interessant. So zogen sie an der Seite von Antiochos III. in die Entscheidungsschlacht von Magnesia im Jahre 190 v.Chr. gegen die Römer. In einem nachfolgenden Straffeldzug besiegte die Römer die Galater und nahmen 40.000 von ihnen gefangen. Aber auch Rom entdeckte später ihre Nützlichkeit. so dass die Galater auch unter Roms Vorherrschaft bis in das 1.Jrh.v.Chr. weiter eine entscheidende Macht in Kleinasien blieben.
Der Niedergang der keltischen Macht
Als die Römer während der Punischen Kriege die Iberische Halbinsel eroberten, hielt sich das Oppidum Numantia am längsten und wurde schließlich im Jahr 133 v.Chr. vom römischen Feldherrn Scipio eingenommen. Im letzten Jahrhundert vor Christus wendete sich das Blatt auch in Italien wieder zugunsten der Römer. Dem zunehmenden Druck germanischer Plünderungszüge ab dem 1.Jhr.v.Chr. hielten die keltischen Oppida auf Dauer nicht stand. In der Folgezeit gingen viele große Keltenstädte dort verloren. Wie zur Zeit der großen Wanderungen verödete das Land, so daß die Römer bei der Eroberung des Voralpenlandes im Jahr 15 v.Chr. leichtes Spiel hatten. Die Römer  hatten mit der Zeit herausgefunden, wie sie die an Körpergröße, Wildheit und Reitkunst überlegenen Kelten besiegen konnten, nämlich mit der Disziplin ihrer Legionen und speziell entwickelten Speeren, die die Schilde der keltischen Horden durchbohren konnten. So wurde Norditalien schnell zurückerobert und die dort lebenden Kelten als Provinz Gallia cisalpina dem römischen Reich einverleibt und romanisiert. 
 
Römerzeit (15 v.Chr. - 500 n.Chr.) --> Romanisierung Galliens und Britanniens 
Die Eroberung Galliens und Britanniens
Die größten Erfolg gegen die Kelten hatte der römische Prokonsul Gaius Julius Cäsar. Von 58 bis 52 v.Chr. eroberte er das gesamte linksrheinische Gebiet bis zur Nordsee. Daraus wurden mehrere römische Provinzen. Besonders bekannt wurde die Schlacht der Römer gegen den Keltenführer Vercingetorix um das Oppidum Alesia.
 

[56] Caesars Eroberrungsfeldzüge in Gallien
Im Jahre 52 v. Chr. belagerte Julius Cäsar die Armee des Vercingetorix, die sich in Alesia eingeschlossen hatte. Cäsar ließ einen doppelten Befestigungsring um Alesia ziehen. Der innere Ring machte den hungernden Eingeschlossenen die Flucht unmöglich, der äußeren Ring hielt die anrückende gallische Hilfsarmee von rund einer Viertelmillion Soldaten von Alesia fern.
 
Zwischen beiden Ringen verschanzten sich die Römer und wehrten mehrere Durchbruchversuche erfolgreich ab. 
 
Außerdem ließ Cäsar die umliegenden Brunnen vergiften, so daß die gallischen Hilfstruppen nach wenigen Tagen in bedenklichen hygienischen Verhältnissen campierten. Hunger und Krankheiten trieben die undisziplinierte Übermacht wieder auseinander, obwohl sie zahlenmäßig den Römern weit überlegen waren. Vercingetorix ergab sich schließlich und wurde sechs Jahre später in einem Triumphzug durch die Strassen Roms geführt und anschließend erdrosselt.
Weitere Details zum Gallischen Krieg unter Caesar
 
43 n.Chr. erreichten die Römer endgültig Britannien und eroberten es vor allem durch die Hilfe von germanischen Hilfstruppen. Sie drangen bis nach Schottland vor. Unter der keltischen Königin und Druidin Boudicca leisteten die Keltenvölker erbitterten Widerstand. Im Jahre 60 n.Chr. konnten sie noch für kurze Zeit den Hafen von London zurückerobern. Aber schon ein Jahr später kamen bei Colchester (Camulodunum) 80 000 Kelten um. Ein Teil der Bevölkerung blieb trotz der römischen Besatzung und wurde romanisiert, d.h. sie übernahmen die römische Lebensart. Die Römer konnten etwa ein Drittel der britischen Inseln erobern. Irland, die Insel Man, Wales und die schottischen Highlands konnten sich verteidigen.
 
Die Romanisierung der eroberten Gebiete
Nach 46 v.Chr. begann Caesar Veteranen in Südgallien anzusiedeln und überall Militärstädte zu gründen (wie Arelas/Arles, Vienna/Vienne). Unter Kaiser Augustus wurde die Romanisierung Galliens dann erheblich beschleunigt. Vor allem im Süden Galliens blühten immer mehr gallo-römischen Städte (wie Nemausus/Nimes, Arausio/Orange oder Lugdunum/Lyon) auf. In den Jahren 30/29 v.Chr. werden Aufstände der Treverer, Moriner und Aquitaner niedergeschlagen. Kaiser Augustus weilt 27 v.Chr. in Gallien, um die Provinz neu zu ordnen (es enstehen die Provinzen Aquitania, Gallia Lugdunensis und Gallia Belgica). A.Terentius Varro Murena fällt in das Aostatal ein und greift im Jahre 25 v.Chr.den Stamm der Salasser an. 40.000 Salasser, darunter 32.000 Frauen, Kinder und Greise und 8000 waffenfähige Männer, wurden erschlagen oder in die Sklaverei verkauft. Der Stamm der Salasser erlischt. In Aosta wird die Kolonie Colonia Augusta Praetoria gegründet, um die römische Herrschaft über die Passroute über den Alpis Graia (Kleinen St. Bernhard) zu sichern. Im gleichen Jahr schlägt der Befehlshaber in Gallien, M.Vinicius einen Einfall rechtsrheinischer Germanen zurück. Im Jahre 16 v.Chr. fallen römischen Truppe unter Drusus und Tiberius ins Alpenvorland ein. Die Stämme Raeter, Vindeliker,  Wallisser, Uberer, Seduner, Nantuaten und Veragrer werden in diesem Alpenfeldzug unterworfen. Die Pass-Strasse über den mons Poeninus ( Grosser St. Bernhard) wird nun von den Römern kontrolliert. Mehr als zwei Jahrhunderte lang prägte nun Frieden das südliche Gallien und es gedieh zu einer sehr wohlhabenden Provinz. In Britannien erreichte die römische Ausdehnung im 1.Jrh. ihren größten Umfang. Die Verwaltung der Provinz Britannia wurde vom alten oppidum Camulodunum (Colchester) schon bald nach Londinium (London) verlegt. Allerdings erreichten die römischen Städte in Britannien nie die Größe der gallo-römischen Städte und brachten auch nicht so prachtvolle Monumentalbauten wie diese hervor.
 
Nachrömische Phase (ab 500) --> Spätantike und Frühes Mittelalter
Ende des 4. Jahrhunderts drohte Rom durch den Ansturm der Völkerwanderungen zu fallen. Deshalb wurden die römischen Truppen aus Britannien zum Schutz Italiens zurückgerufen. In der Folge konnte die nichtromanisierten Kelten insbesondere aus Irland wieder in den Süden Britanniens einwandern und sich mit den dort lebenden romanisierten Kelten vermischen. Aber auch aus Schottland drängte ein keltisches Volk heran, die Pikten. Das Jahr 449 brachte eine Entscheidung, die das Schicksal ganz Britanniens bis in unsere Zeit beeinflusst. Waltigan aus Wales hatte Mühe, die keltischen Gebiete gegen die Pikten zu halten und holte sich zur Verstärkung die Angelsachsen ins Land. Er heiratete die Tochter des Angelsachsen-Führers Hengist und überschrieb ihm im Gegenzug das Königreich Kent. Ende des 5. Jahrhunderts erschien in Cornwall ein Keltenführer, unter dem sich die keltischen Briten aufbäumten und nach einer gewonnenen Schlacht schien sich das Blatt wieder zu wenden. Die Ausbreitung der Angelsachsen kam zum Stillstand. Viele nehmen heute an, dass es sich dabei um den legendären König Artus handelte. Wo sich seine Burg befand, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Viele sehen die Hügelfestung Tintagel als das alte Camelot an, da in der Nähe ein Stein mit der Inschrift "Artus" gefunden wurde. Doch die keltische Überlegenheit sollte nur ca. 50 Jahre dauern. Mitte des 6. Jh. waren die Angelsachsen schon wieder auf dem Vormarsch und sind es bis heute geblieben.
 
Keltische Religion
Götter | Druiden | Feste
 
Einige der keltischen Götter
Ana/Anu (Dana/Danu) „Die Beständige”, Göttin der Erde und der Fruchtbarkeit. Hieß später in Irland dann Dana (Danu). Sie ist womöglich die keltische Entsprechung der alten griechischen Göttin Danae oder der römischen Diana.
  
Teutates (gall. „Vater des Stammes”), Kriegs- und Stammesgott der Kelten, Gott des Gewerbes sowie der Fruchtbarkeit und des Reichtums. Cäsar setzte ihn mit dem römischen Merkur gleich und bezeichnet ihn als bei allen keltischen Völkern und Stämmen am meisten verehrten Gott. Ihm waren zahllose Götterbilder geweiht und er galt als Erfinder aller Künste und Beschützer der Reisenden und der Kaufleute.
 
Belenus Sonnengott der Gallier
 
Cernunnos Cernunnos ist der Gott des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Krieger. Er ist der Herr der Tiere und der heiligen Jagd, dessen Leben geopfert werden muß, damit neues Leben entstehen kann. Zudem steht er für das Wissen und die Heilkraft der Natur.
 
Taranis Der Donnergott. Für die Festlandkelten war er einer der höchsten Götter. Seine Symbole waren Blitz, Donner und das Feuerrad. Cäsar verglich ihn mit dem römischen Jupiter.
Epona Gallische Fruchtbarkeitsgöttin. Ihre Symbole waren das Pferd und das Füllhorn. Spielte auch als gallo-römische Gottheit eine Rolle.
 
Lugh Lichtgott und Gott der Künste, des Krieges, der Handwerker und Dichter. Sein Status bei den Kelten ist als sehr hoch einzuschätzen. 
Andastra Keltische Kriegs und Siegesgöttin.
 
Die Druiden
Anfangs waren die Druiden  vergleichbar mit Medizinmännern. Der Legende nach basiert das Wissen der Druiden auf dem Priesterwissen der Atlanter und mit diesem Wissen wuchs auch der Einfluss und die Macht auf alle weltlichen und religiösen Belange. Den endgültigen hohen Rang erlangten die Druiden zu Beginn der Hallstatt-Kultur, also ca. ab 1200 v.Chr. Sie dehnten ihren Einfluss auf alle Bereiche des Dorflebens aus. Der Druide vereinte mehrere Machtpositionen in einer Person. Er war religiöses Oberhaupt, Richter, Lehrer, Heiler, ausführende Justiz und Berater des Stammeshäuptling (später auch Berater der Keltenfürsten und Könige). Der Druide war vom Militärdienst und dem Zahlen von Steuern befreit, wurde verehrt und gefürchtet. Der Name Druide bedeutet so viel wie "sehen, wissen", er war also der Sehende und Wissende.

Der Ruf der keltischen Druiden wurde weit über die Grenzen des keltischen Kulturraumes hinaus getragen. So weiß man aus Überlieferungen, daß z.B. Pythagoras von einem Druiden unterrichtet wurde. Später versuchten auch die Römer immer wieder an das unfassbare Wissen der Druiden zu gelangen. Dieses Wissen der Druiden wurde immer nur mündlich von Meister zu Schüler weitergegeben. Meist wurden die Schüler im frühen Alter von 10 - 12 Jahren aufgenommen und dienten dem Druiden Dienste ähnlich einer Haushälterin bis zum Ende ihrer Ausbildung.

Cäsar schreibt in "Der Gallische Krieg" folgendes über den Status und die Aufgaben der Druiden:

„Die [Druiden] versehen den Gottesdienst, besorgen die Opfer für den Staat und für Privatleute und legen die heiligen Satzungen aus. Eine Menge von jungen Leuten kommt zu ihnen, um Unterricht zu empfangen, und sie genießen überhaupt bei den Galliern großes Ansehen. Denn fast bei allen Zwistigkeiten, sie mögen nun Staatsangelegenheiten oder Privatfälle betreffen, entscheiden sie. Hat jemand gefehlt, ist ein Mord geschehen, ist etwa über Erbschaft und Gemarkung ein Streit entstanden, so fällen sie das Urteil, setzen Strafen und Belohnungen fest.”
 
Die Feste der Kelten

Einen sehr wichtigen Teil des keltischen Lebens nahmen die gemeinsamen Feste ein. Hier konnten viele Konflikte und Meinungsverschiedenheiten geklärt werden. Die wichtigste Aufgabe der Feste war es jedoch, seinen Status nach Außen zu tragen. So verliefen die Feste nach sehr strengen Mustern und Regeln. Fast alle Feste hatten einen religiösen Hintergrund. Die keltischen Feste waren sehr ausschweifend und fröhlich, Trank und Speise gab es in reichlichen Mengen. Begleitet wurde das durch Musik und Tanz sowie durch von den Druiden vollzogene religiöse Zeremonien. Diese Zeremonien dienten dem Gespräch mit den Göttern und der Natur. Es wurden Opfer erbracht und um Hilfe gebeten hinsichtlich Fruchtbarkeit, Schutz, Kriegsglück, reicher Ernte u.ä.

 
Keltische Stämme
Treverer | Rauriker | Häduer | Helvetier | Arverner | Vindeliker | Belgae | Allobroger | Briganten | Keltiberer | Galater | Boier
Treverer
Stamm mit rechtsrheinischen germanischen Kontakten bis in den Moselraum. Aus ihrer Hauptstadt, dem späteren römischen Augusta Treverorum (Augustus' Stadt im Land der Treverer), ist das heutige Trier hervorgegangen. Zum Beginn des 1.Jrh.v.Chr. erlebte dieser erstmals von Cäsar erwähnte Stamm seine Blütezeit. Während des Gallischen Krieges wurde auch dieser Stamm von Cäsar unterworfen.  Im den Jahren 30/29 v. Chr. gab es den 1.Trevereraufstand gegen die Römer, der aber von Nonius Gallus niedergeschlagen wurde. In den 10er Jahren v.Chr. Augusta Treverorum durch den Kaiser Augustus gegründet. Im Jahr 21 schlug ein weiterer Aufstand gegen die Römer fehl. Trotzdem beteiligten sich die Treverer 68-70 am ebenso erfolglosen Bataveraufstand.
Rauriker
Dieser Stamm kam um 400 v.Chr. aus dem Oberen Donaugebiet nach Süddeutschland und in die Schweiz. Das Territorium der Rauriker erstreckte sich vom Bodensee westwärts am Rhein entlang bis die Region um Basel. Nach der Schlacht bei Bibracte im Jahre 58 v. Chr. kamen die Rauriker unter die Herrschaft der Römer. Diese gründeten hier die Stadt Augusta Raurica (Augustus' Stadt im Land der Rauriker) nahe dem heutigen Basel.
 
Häduer
Sie waren ein einflussreicher keltischer Stamm in Gallien vor der Eroberung durch Julius Cäsar. Ihr Hauptort Bibracte war der Schauplatz einer der ersten siegreichen Schlachten Cäsar im Jahr 58 v. Chr. am Beginn des Gallischen Krieges (58-51 v. Chr). Sie bewohnten das Gebiet zwischen Loire und Saône bis nach Lyon.
 
Helvetier

Aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet im Bereich Rhein-Main-Donau wurden sie aufgrund des Vordringens germanischer Stämme verdrängt und wichen in die Nordwestschweiz aus. Nach einer siegreichen Schlacht unter ihrem König Divico gegen die Römer unter Lucius Cassius Longinus siedelten sie nahezu in der gesamten heutigen Schweiz. Die Eroberung Galliens durch Gaius Julius Cäsar beendete auch die Unabhängigkeit der helvetischen Stämme. Sie wurden für eine lange und friedvolle Zeit ein Teil des Römischen Reiches - bis auf eine Ausnahme. In den Unruhen des Vierkaiserjahres (Galba, Vitellius, Otho, Vespasian) griff General Caecina unter dem neuausgerufenen Kaiser Vitellius mit dem obergermanischen Heer, den Verstärkungseinheiten aus Raetien und der 21. Legion aus Vindonissa die Helvetier an, die von Kaiser Galbas Tod noch nichts wussten, diesem aber die Treue hielten und sich zur Wehr setzen. Aquae Helveticae (Baden) fällt im Kampf, wird geplündert und niedergebrannt. Die fliehenden Helvetier werden eingeholt, erschlagen oder in die Sklaverei verschleppt. Vitudurum (Oberwinterthur) und Basilea (Basel) werden in Brand gesetzt. Die Helvetier hatten einen beträchtlichen Bevölkerungsverlust zu beklagen.

 
Arverner
Die Arverner waren ein einflussreicher keltischer Stamm in der heutigen französischen Region Auvergne. Ihr Hauptort war Gergovia. Der wohl bekannteste Arverner war Vercingetorix, der 52 v.Chr. fast alle keltischen Stämme (mit Ausnahme der Häduer, Remer und Treverer) im Kampf gegen die Römer vereinte.
 
Vindeliker
Die Vindeliker siedelten im nördlichen Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn. Das bedeutendste und größte Oppidum der Vindeliker war das schon in vorrömischer Zeit aufgegebene und daher in römischen Berichten nicht erwähnte Manching bei Ingolstadt. Als Teilstämme sind die Brigantier (bei Bregenz, das römische Brigantium), die Estionen (bei Kempten, dem römischen Cambodunum), die Likatier (bei Lech) und weiter östlich weitere kleinere Stämme. Die Vindeliker wurden zur Zeit des Kaiser Augustus durch Rom unterworfen.
 
Belgae (Belger)
Diese Bezeichnung gab Gaius Julius Cäsar allen keltischen Stämmen nördlich der Flüsse Sequana (Seine) und Matrona (Marne) gab. Ihr Siedlungsgebiet lag ursprünglich zwischen Seine und Rhein. Sie waren in erster Linie keltischer aber auch germanischer Herkunft. Einige der Stämme aus der Marne-Gegend trieben regen Handel mit dem ebenfalls keltischen Britannien, wo sie sich im 1.Jrh.v.Chr. an der Küste niederließen. Im ersten gallischen Feldzug Cäsars wurde eine Koalition mehrerer belgischer Stämme 57 v. Chr. geschlagen. Ein belgischer Stamm, die Eburonen, revoltierte 53 v. Chr. gegen Rom und vernichtete 15 römische Kohorten. Im Gegenzug wurden sie fast vollständig von den römischen Legionen aufgerieben. Nach weiteren Siegen Cäsars in Gallien flüchteten weitere belgische Stämme nach Britannien und verbreiteten ihre Kultur über große Teile Südbritaniens. Als Cäsar später das erste Mal nach Britannien übersetzte, traf er dort erneut auf belgische Stämme. Unter Kaiser Augustus wurde im ehemaligen Kerngebiet der belgischen Stämme die römische Provinz Gallia Belgica mit dem Hauptort Durocortorum (Reims) gegründet.
 
Allobroger
Ihr Gebiet erstreckte sich zwischen Rhône und Isère bis hin zum Genfer See. Bei Genf grenzte ihr Gebiet an das der Helvetier. Sie wurden bereits 121 v. Chr. von der römischen Armee unter Quintus Fabius Maximus bei ihrem Hauptort Vienne zusammen mit den Arvernern besiegt und anschließend in die römische Provinz Gallia Narbonensis integriert. Im Jahre 61 v. Chr. kam es zu einem letzten Aufstand der Allobroger. 
  
Briganten
Die Briganten waren ein keltischer Stamm in Britannien, in der Nähe von Eburacum (heute York). Vor dem Einfall der Römer waren die Briganten das vorherrschende Volk im heutigen Nordengland. Sie wurden im 1.Jrh.v.Chr. von den Römern unterworfen und blieben es bis zu deren Abzug um 410.
 
Keltiberer
Als Keltiberer bezeichnet man eine Gruppe von Stämmen im zentralen und nördlichen Spanien sowie in im vorrömischen Portugal. Im Jahre 218 v.Chr. zogen viele keltiberische Stämme gemeinsam mit den punischen Truppen unter Hannibal gegen Rom. Daraus resultierte von 197 - 179 v.Chr. der sogenannte Keltiberische Krieg gegen die Römer. 133 v.Chr. vernichteten die Römer mit der Stadt Numantia die letze keltiberische Bastion, worauf eine lange Periode des Friedens und Wohnstands folgte.
 
Galater
--> Die Galater in Kleinasien
 
Boier
Ihr Ursprungsgebiet lag in Böhmen. Im 4. Jhr.v. Chr. beginnt ein Teil der Boier dieses Gebiet zu verlassen und wandert nach Norditalien aus. Sie machten die eroberte etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia (heute Bologna). Im Jahre 193 v.Chr. wird der norditalienische Teil der Boier von den Römern erobert und in der Folge romanisiert. Der böhmische Teil der Boier wurde im 1.Jrh. von Markomannen und den Dakern verdrängt und wanderte nach Noricum, Pannonien und Gallien aus und wurde dort romanisiert.
 
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