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Geschichte
der Etrusker |
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13.Jrh.
v.Chr. |
Legendäre
Wanderung der Lyder unter Tyrrhenos von Kleinasien nach Italien.
Tyrrhenos gilt als Stammvater der Etrusker. |
9.Jrh.
v.Chr. |
Beginn
der sogenannten Villanova-Kultur in Italien. |
8.Jrh.
v.Chr. |
Die
Etrusker sind im Tyrrhenischen Meer zur vorherrschenden Seemacht
aufgestiegen. Anfänge der Städtebildung in Etrurien. |
7.Jrh.
v.Chr. |
Beginn
der Herrschaft der etruskischen Könige (Tarquiner) in Rom.
Entstehung der ersten Tumulus-Gräber mit Grabmalerei und reichen
Grabbeigaben. |
6.Jrh.
v.Chr. |
Höhepunkt
der etruskischen Machtentfaltung. Größte Ausdehnung des
etruskischen Machtbereiches bis zur Po-Ebene. Gründung des
Zwölfstädtebundes (Arretium, Caere, Clusium, Cortona, Perusia,
Rusellae, Tarqunii, Veii, Vetulonia, Volaterrae, Volsinii, Vulci).
Verbreitung einer Bronzekunst im orientalisierenden Stil und
Produktion der sogenannten Bucchero-Keramik. |
650
bis 500 v. Chr. |
Archaische
etruskische Kunst mit nachweislich starkem Einfluss der ionischen
und korinthischen Kultur. Eine Reihe griechischer Künstler und
Handwerker sind in Etrurien nachweisbar. |
550
v. Chr. |
Beginn
der Etrurisch-karthagischen Koalition gegen Griechenland |
540
v.Chr. |
Im
Jahr 540 v. Chr. gelang den Etruskern im Bunde mit dem phönizischen
Karthago in der Seeschlacht bei Alalia (Korsika) ein entscheidender
Sieg über die Griechen, was den "Tyrrhenern" die
Seeherrschaft über das bis heute als Tyrrhenisches Meer bezeichnete
Gewässer sicherte. |
524
v. Chr. |
Niederlage
bei Kyme gegen die Griechen |
509
v.Chr. |
Vertreibung
der etruskischen Könige aus Rom
mit dem Sturz des Tarquinius Superbus und Beginn der römischen
Republik. |
um
500 v. Chr. |
Blüte
des etruskischen Capua |
500
bis 300 v. Chr. |
Blütezeit
der etruskischen Kunst und Kultur. Der griechische Einfluss ist sehr
groß, sowohl in klassischer wie in hellenistischer Zeit. Die Kunst
erlebt ihre Blütephase trotz des langsamen wirtschaftlichen und
politischen Niedergangs. |
482
v. Chr. |
Beginn
der Auseinandersetzung zwischen Veji und Rom |
474
v.Chr. |
Niederlage
der Etrusker gegen Syrakus in der Schlacht von Cumae |
430
v. Chr. |
Niederlage
gegen die Samniten in Kampanien |
406
v. Chr. |
Belagerung
von Veji durch Rom |
396
v.Chr. |
Eroberung
von Veji (einer der bedeutensten etruskischen Städte) durch die
Römer und Beginn einer größeren römischen Dominanz in Italien.
Gleichzeitig fallen ab diesem Jahr die Kelten
in die Po-Ebene ein. |
384
v.Chr. |
Beutezug
der syrakusischen Flotte im Gebiet von Caere und Plünderung von
Pyrgi (Santa Severa) durch Dionysios I. von Syrakus. |
383
v.Chr. |
Erste
römische Siedlung (Sutrium) in Etrurien. |
358
v. Chr. |
Bündnis
von Tarquinia und Cerveteri gegen Rom |
311
- 307 v.Chr. |
Verlustreicher
Krieg gegen die Römer. Schwere Niederlage gegen die Römer 310 v.
Chr. am Vadimone-See. |
300
v. Chr. |
Pyrgi
wird römische Kolonie |
ab
280 v.Chr. |
Beginn
der Eroberung der letzten etruskischen Städte durch die Römer mit
der Niederlage von Vulci. Der neue (römische) Name der Region ist
Tuscia (daher kommt auch die heute Bezeichnung Toskana). Bis 264 v.
Chr. war das gesamte südliche Etrurien durch Rom erobert worden.
Die Städte im Norden (Arezzo, Volterra, Perugia, Cortona) schlossen
Bündnisverträge mit Rom ab. |
268
v. Chr. |
Gründung
der römischen Kolonie Ariminum (Rimini) als militärische Stellung
gegen die immer weiter nach Süden vordringenden Kelten. |
264
v. Chr. |
Niederlage
von Volsinii gegen Rom |
260
v. Chr. |
Niederlage
der Etrusker in der Po-Ebene gegen die Kelten |
225
v. Chr. |
Die
für die Römer siegreiche Schlacht bei Telamon (Talamone) war eine
der entscheidenden Schlachten im Krieg der Römischen Republik gegen
die Kelten. Hier wurde ein großes Keltenheer in der Toskana
zwischen den Heeren der Konsuln Lucius Aemilius Papus und Gaius
Atilius Regulus vernichtend geschlagen. Das beendete die Expansion
der Kelten nach Süden und war entscheidend für die nachfolgende
Besitzergreifung Oberitaliens durch die Römer. |
205
v. Chr. |
Etruskische
Unterstützung für Scipio im Feldzug gegen Hannibal |
ab
2.Jrh. v.Chr. |
Abwanderung
der etruskischen Oberschicht nach Rom und damit verbunden eine
schwere Wirtschaftskrise in der Region Tuskia. |
183
v. Chr. |
Gründung
der römischen Kolonie in Saturnia |
90
v.Chr. |
Das
römische Bürgerrecht gilt nun auch für das nördlichen Etrurien.
Dies ist das formelle Ende der etruskischen Unabhängigkeit. |
82
v. Chr. |
Repressionen
Sullas auch in Etrurien |
79
v. Chr. |
Kapitulation
von Volterra |
ab
40 v. Chr. |
Endgültige
Romanisierung Etruriens. Deutlich wird dies besonders am Beispiel
des Maecenas, der aus einer altadligen etruskischen Familie stammte
und ein Vertrauter des ersten römischen Kaisers Augustus wurde.
Bereits während der Schlacht bei Philippi 42 v. Chr. (Sieg gegen
Brutus und Longinus) befand sich Maecenas im direkten Gefolge des
Oktavian (des späteren Augustus). Nachdem dieser die alleinige
Herrschaft erlangt hatte, war Maecenas einer der wichtigsten
Unterstützer bei der Konsolidierung der neuen Herrschaftsform des
Prinzipats, der Herrschaftsform der römischen Kaiser. |
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Hinterlassenschaften
der Etrusker |
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Die Gräber sind
fast die einzigen heute noch sichtbaren Spuren, die die Etrusker
hinterließen. Die Grabkammern waren oft mit luxuriösen Beigaben, sehr
lebendigen Darstellungen der Verstorbenen sowie kunstvollen Wandmalereien
versehen, die uns heute etwas Aufschluss über die etruskische Kultur und
Religion geben. Von den insgesamt etwa 6000 gefundenen etruskischen
Gräbern sind ca. 150 mit Wandmalereien geschmückt. Das
"Etruskische" hat aber teilweise auch durch die Römer
überlebt. Von Anfang an übernahmen die Römer viele Eigenschaften der
Etrusker wie die Schrift, die Sitte der Nach- und Vornamen, das
Zahlensystem, das Ämterwesen (z.B. die Liktoren) sowie religiöse
Deutungsrituale. Auch im Bereich der Architektur waren die Etrusker
prägend für die Römer, die einige etruskische Baustile übernahmen.
Bauliche Hinterlassenschaften wurden allerdings nur selten gefunden, meist
handelt es sich lediglich um die Fundamente größerer Komplexe. Erst in
letzter Zeit sind auch Reste der Profanarchitektur (in Murlo bei Siena,
Acquarossa bei Viterbo oder Talamone) wissenschaftlich ausgegraben und
ausgewertet worden. Der größte Teil der hinterlassenen Kunstgegenstände
wurde in den etruskischen Nekropolen (Cerveteri, Tarquinia, Populonia,
Orvieto, Vetulonia, Norchia) ausgegraben. Die etruskische Schrift konnte
bisher nicht vollständig entschlüsselt werden. Nur wenige längere
Schriftstücke in etruskischer Sprache und Schrift sind erhalten. Die
vielen Grabinschriften sind sehr kurz und geben keinen wirklichen Einblick
in die Sprache. |
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[34]
Rekonstruktionsversuch eines etruskischen Tempel |
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Terrakottafigur einer
Etruskerin aus der Zeit zwischen 150-120 v.Chr. gefunden bei Chiusi
(Badisches Landesmuseum Karlsruhe) |
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Religion
der Etrusker |
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Die Religion der
Etrusker war stark von der griechischen Mythologie beeinflusst. Berühmt
waren die Etrusker aber in der Antike für ihre sogenannte "disciplina
etrusca", die etruskische Lehre von der Interpretation göttlicher
Signale und vom korrekten Umgang mit der Götterwelt. Praktiken wie die
Leberschau (Haruspizium), die Beobachtung des Vogelfluges und der Blitze
waren ebenso Teil dieser Lehre wie das korrekte Vorgehen bei der
Landvermessung. Die religiösen Praktiken der Römer wurden von der
etruskischen Lehre stark beeinflusst, wie sich gut am Beispiel der
römischen Auguren nachvollziehen lässt. Voltumna war oberster Gott der
Etrusker. Daneben gab es die den olympischen Göttern entlehnten sowie
auch weitere einheimische Götter und sogenannte Göttervereine. |
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Von
der griechischen Mythologie abgeleitete Götter waren: |
Tinia
(Zeus, Jupiter) |
Lichtgott
und Gott der Blitze sowie Himmelsgott, der hoch im Norden des
Himmelsbogens wohnt. Tinia steht zwei Götterverbänden vor, einem
Zwölferrat und einem Achterrat. Seine Attribute sind Blitzbündel,
Speer und Zepter. In etruskischen Städten waren ihm jeweils drei
Tempel und drei Tore geweiht. |
Uni
(Hera, Juno) |
Frau
des Tinia, Hochgöttin und Göttin des Universums, Schutzgöttin von
Ehe und Familie sowie Stadtgöttin von Perugia. |
Turan
(Aphrodite, Venus) |
Göttin
der Schönheit und Fruchtbarkeit sowie Schutzgöttin der Stadt Vulei. |
Menrva
(Athene, Minerva) |
Göttin
der Weisheit und des Kampfes. Sie entsprang der Stirn ihres Vaters
Tinia. Mit ihm und dessen Gattin Uni bildet sie eine göttliche
Dreiheit. |
Laran
(Ares, Mars) |
Kriegsgott |
Fufluns
(Dionysos, Bacchus) |
Gott
des Weines sowie der gesamten Vegetation. Ist Sohn der Semla (Eos,
Aurora) und Gatte der Aratha (Ariadne). |
Artumes
(Artemis, Diana) |
Jagdgöttin
sowie Göttin des Wachstums, der Nacht und des Todes. |
Aplu
(Apollon, Apollo) |
Bruder
der Artumes und Gott des Lichtes und der Blitze. |
Turms
(Hermes, Merkur) |
Götterbote
und Führer der Toten in die Unterwelt |
Semla
(Eos, Aurora) |
Göttin
der Geburtshilfe und der Morgenröte |
Aita
(Pluto, Hades) |
Gott
der Unterwelt |
Nethuns
(Poseidon, Neptun) |
Gott
der Gewässer sowie Schutzgott der Stadt Vetulonia. Er gilt auch als
mythischer Stammvater der Herrscher von Veji. |
Phersipnai
(Persephone, Proserpina) |
Göttin
der Fruchtbarkeit der Erde und der Unterwelt. |
Velchans
(Hephaistos, Vulcanus) |
Gott
des Feuers und der Schmiedekunst |
Usil
(Helios, Sol) |
Sonnengott |
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Einige
der bekannten einheimischen Götter waren: |
Voltumna |
Etruskische
Hochgottheit, die über den Wechsel der Jahreszeiten wachte und als
Bundesgottheit dem etruskischen Städtebund vorstand. Sein Heiligtum
befand sich bei Volsini, wo sich regelmäßig die Anführer des
Zwölfstaatenbundes trafen. Voltumna entspricht dem römischen
Vertumnus. |
Selvans |
Gott
der Felder und Wälder und der darin lebenden Organismen. Er
entspricht dem römischen Silvanus. |
Ani |
Himmelsgott,
der den höchsten Himmel bewohnte. Er kann dem römischen Gott Janus
gleichgesetzt werden. |
Nortia |
Göttin
des Schicksals und des Glücks. Entspricht der römischen Obstgöttin
Pomona. |
Satre |
Gott
des Ackerbaus. Er entspricht dem römischen Saatgott Saturnus. |
Summanus |
Gott
des nächtlich zuckenden Blitzes und des nächtlichen
Wetterleuchtens. |
Thalna |
Geburtsgöttin,
die häufig in Gesellschaft des Himmelsgottes Tinia auftritt. |
Veive |
Rachegott |
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Göttervereine
der Etrusker: |
dei
opertanei |
Gruppe
der geheimnisvollen Götter |
dei
involuti |
Gruppe
der unerklärbaren Götter |
Lasa
(dt.: Lasen) |
Gruppe
von jugendlichen Göttinnen im Gefolge der Göttin Turan |
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