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Von der Architektur über die Plastik bis hin zur Kleinkunst, von Mosaiken bis zu Münzen werden die Zeugnisse römischen Lebens im antiken Spanien und Portugal beschrieben und erläutert. Mit Hilfe der zahlreichen Karten und ausgezeichneten Abbildungen kann der Leser das Leben und Wirken der Römer in Hispanien in allen seinen Facetten erleben.
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Aquädukt in Segovia (Secuvia)
Antikefan > Stätten > Spanien > Segovia (Secuvia)
Antikefan > Themen > Antike Wasserversorgung > Besuchte Anlagen > Aquädukt von Segovia
 
Geschichte und Beschreibung 
Laut einer Legende wurde Segovia 1076 v.Chr. von Herkules dem Ägypter, einem Urenkel Noahs, gegründet. Vor der Ankunft der Römer existierte hier eine keltische Befestigungsanlage. Das römische Secuvia befand sich wahrscheinlich im westlichen Teil der heute ummauerten Oberstadt sowie in Teilen der heutigen Unterstadt (Viertel San Marco und an den Abhängen).
 
Ausgangspunkt der ca. 15 km langen Wasserleitung ist der Fluß Rio Acebeda. Dort wurde das Wasser zuerst in einem kleinen Wehr aufgestaut, das bis heute erhalten blieb. Es ist darüber hinaus sogar das einzig funktionierende Bauwerk dieser Art aus antiker Zeit. Die Staumauer des Wehres verläuft schräg zur Fließrichtung und hat eine Länge von 12 Metern. Durch den schrägen Verlauf der Staumauer wird das aufgestaute Wasser in die hier beginnende Wasserleitung gedrückt. Danach wurde das Wasser unter Ausnutzung des normalen Gefälle in einem in der Erde verlaufenden Streckenabschnitt geführt, bevor es dann kurz vor der antiken Stadt in eine oberirdisch verlaufende Leitung überging. Auf der Strecke befanden sich immer wieder Absatz- und Klärbecken, von denen sich zwei erhalten haben. Die durchschnittliche Größe des eigentlichen Wasserkanal betrug im ersten Abschnitt 51 x 56 cm und im Hauptabschnitt 30 x 30 cm.

[111] Skizze der Flussableitung am Rio de la Acebeda

Panoramabild des zweigeschossigen Aquäduktteil, © Bernd Liermann - www.antikefan.de
Das Bauwerk wurde unter Kaiser Domitian begonnen und nach dessen Ächtung unter Kaiser Trajan beendet. Das besagt eine heute nicht mehr existente und wohl aus bronzenen oder sogar vergoldeten Buchstaben hergestellte Inschrift, deren Rekonstruktion aufgrund der noch vorhandenen Stiftlöcher am unteren Geschoss des das Tal überquerenden Aquädukt gelang. Wahrscheinlich stand an der Stelle des heutigen Marienbildnis eine Statue des Kaiser Trajan, dass ein solch gewaltiges Bauwerk natürlich auch repräsentativen Zwecken diente. Segovia, gelegen an der Verbindungsroute zwischen Emerita Augusta und Caesar Augusta, sowie Septimanca und Titulcia, war für ein Bauwerk mit solcher Wirkung günstig gelegen.

Die Wasserleitung war bis 1974 in Betrieb und verdankt dieser dauerhaften Nutzung sicherlich ihren phantastischen Erhaltungszustand.
 
Abschnitte des Aquädukt  

© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Der oberirdische Teil der römischen Wasserleitung zeigt sich zunächst als offener und kaum hoch hinausragender Kanal, geht dann über in einen erhöht auf einer Mauer angebrachten Kanal bis zu einer erst ein- dann zweigeschossigen arkadenförmigen Architektur. Von den zeitlich weg führenden Anschlussleitungen haben sich einige Anschlussstücke erhalten. Im nachfolgenden finden Sie einige Bilder zu den Abschnitten in der Unter- und Oberstadt.
 
Abschnitte in der heutigen Unterstadt  
Die Länge des gesamten oberirdisch verlaufenden Aquädukts beträgt 728 Meter. Es beginnt mit einem oberirdisch verlaufenden Kanal, der auf einer immer höher werdenden Mauer verläuft, dann übergeht in ein einfaches Bogenwerk und schließlich zu einem doppelten Bogenwerk wird. Im Bereich der Oberstadt (nach Überquerung der Talsenke) schließt sich ein kurzes einfaches Bogenwerk sowie ein Mauerabschnitt an, bevor sich die Leitung dann verliert. Das Gesamtbauwerk besteht aus ca. 20.400 Steinblöcken, die alle ohne Mörtel zusammengefügt wurden. Der Aquädukt erreicht an seinem höchsten Punkt über der 'Plaza del Azoguejo' eine Höhe von 28,10 m und besteht aus insgesamt 167 Bögen.
Oberirdischer Kanal auf der Zulaufseite
Beginn des erhaltenen Kanalabschnitt
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Blick in den Wasserkanal
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Ableitungsbecken "Caseta frente"
[111] Funktionsskizze des Ableitungsbeckens
Das Absetz- und Klärbecken (mit Schutzbau)
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
 
Durch den seitliche Abfluss neben dem Auslauf zur danach folgenden Aquäduktbrücke konnte das Wasser abgeleitet und der Aquädukt für Reparatur- oder Wartungsarbeiten somit trocken gelegt werden.
Mauer mit Kanal 
Mauer mit Kanal darauf
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Übergang vom Mauerteil zum eingeschossigen Bogenteil
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Anschlussstücke 
Großer Anschlußkanal
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Kleinerer seitlicher Anschluß
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Eingeschossiger Abschnitt (einfaches Bogenwerk) 
Dieser Abschnitt beginnt bei der Strasse San Ildefonso und endet am Plaza Dia Sanz. Er besteht aus 75 allmählich immer größer werdenden Bögen.
Hier haben die Bögen schon Durchgangshöhe
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Kurz vor der Abbiegung ins Tal (Platz Dia Sanz)
© Bernd Liermann - www.antikefan.de

Übergang vom einfachen auf das doppelte Bogenwerk
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Die Höhe der Bögen steigt stetig weiter an
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Durch die Strassen von Segovia
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Zweigeschossiger Abschnitt (doppeltes Bogenwerk)
Der doppelbogige Abschnitt besteht aus insgesamt 166 einzelnen Bögen. Die obere Bogenreihe hat eine nahezu konstante Höhe während die Bögen der unteren Etage zur Talsohle hin immer höher werden. Die größten Pfeiler im Tal bestehen aus 4 aufeinander gesetzten Segmenten, die sich jeweils nach oben hin etwas verjüngen.

Blick das Tal hinab (in Richtung Oberstadt)

© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Blick vom Talboden
© Bernd Liermann - www.antikefan.de

Blick von der Oberstadt

© Bernd Liermann - www.antikefan.de
 
Mächtige Pfeiler talabwärts
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Der das Tal überspannende Arkadenteil in voller Pracht
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Blick vom Plaza del Azoguejo
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Abschnitte in der Oberstadt  

Mauerstück direkt im Anschluß in der Oberstadt

© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Mauerstück vom Abzweig
© Bernd Liermann - www.antikefan.de
Bogenstück als Durchgang und Abzweig nach links
© Bernd Liermann - www.antikefan.de