ca.
2000 v.Chr. |
Einwanderung
der Indogermanen nach Mitteleuropa. Aus der Vermischung dieser mit
der ansässigen Urbevölkerung sowie durch separate Entwicklungen
aufgrund räumlicher Isolation entwickeln sich in der Folge
verschiedene indogermanische Volks- und Sprachgruppen, wie z.B. die Kelten,
Germanen, Griechen und die Italiker. |
|
Mögliche Migrationswege und Urheimat
der Indogermanen anhand derTrennmengenmethode (Separation level
recovery method, SLRD) ermittelt. (Quelle: Hans
J. Holm) |
2000
-
1400 v.Chr. |
Kriegerische
Auseinandersetzung zwischen den in Nordeuropa ansässigen
Megalithkulturen und den Indogermanen. Diese endeten schließlich in
der Verschmelzung beider Gruppen, deren Produkt die frühen Germanen
waren. Der Verschmelzungsprozess kann ungefähr um 1400 v.u.Z. als
abgeschlossen betrachtet werden, so dass sich im südlichen Teil
Skandinaviens einschließlich Dänemarks sowie im anschließenden
norddeutschen Gebiet ein zusammenhängender germanischer Kulturkreis
bildete. |
ab
1400 -
450 v.Chr. |
Die
Stammesgruppen des frühgermanischen Kulturkreis in Norden breiten
sich bis etwa 450 v.Chr. nach Süden bis an die deutsche
Mittelgebirgsschwelle, nach Westen bis in die nördlichen
Niederlande sowie nach Osten bis zur unteren Weichsel aus. |
um
325 v.Chr. |
Erste
historische Berichte über die Stämme im Norden durch den
griechischen Gelehrten Pytheas von Massalia, der bis an die Küsten
Jütlands und Südwestnorwegens gelangte. |
230
- 200 v.Chr. |
Die
indogermanischen Bastarnen und Skiren wandern nach Südosten und
dringen bis an die Schwarzmeerküste vor. Der griechische
Geschichtsschreiber Polybios berichtet von Kämpfen der Bastarnen
und Skiren gegen die Römer. Die Vandalen wandern von Jütland bis
an die Oder und die Langobarden dringen bis zur unteren Elbe vor. |
ab
200 v.Chr. |
Die Rugier
ziehen aus Nordjütland bis an die Weichselmündung und an die
pommersche Küste. Die Burgunder treten von der Insel Bornholm
kommend verstärkt im Küstengebiet der Oder auf. |
um
120 v.Chr. |
Entweder
infolge einer vermuteten Sturmflut in Nordwestjütland und auf den
Nordfriesischen Inseln und/oder durch die Auszehrung der heimischen
Böden sahen sich die Kimbern, Teutonen
und Ambronen zum Auszug aus ihren angestammten Gebieten
gezwungen und drangen während ihrer jahrelangen Wanderungen auch
weit in keltisches und römisches Gebiet vor. |
113
-
101 v.Chr. |
Anfangs
siegreiche Kämpfe gegen Rom, die aber
letztlich mit der vollständigen Vernichtung und Versklavung der
Stämme der Kimbern, Teutonen
und Ambronen endeten. |
um
100 v.Chr. |
Entstehung
der ältesten germanischen Runen. Die Germanen verdrängen die
Kelten endgültig von Mitteleuropa nach Südwesten. Die
verbleibenden Kelten gehen in den Germanen auf. |
um
80 v.Chr. |
Der
griechische Geschichtsschreiber Poseidonios von Apameia berichtet
über einen kleinen Stamm am Rhein, der wilder sei als die Kelten.
Er bezeichnet sie als "germanoi" und verwendet damit als
erster antike Autor diesen Begriff. |
um
72 v.Chr. |
Der erste
"germanische König" Ariovist überschreitet mit einer
großer Zahl von Anhängern den Rhein und läßt sich im heutigen
Elsass nieder. Er greift mit suebischen und
anderen Stämmen in die keltischen Auseinandersetzungen zwischen
Sequanern und Haeduern ein. |
58-51/50
v.Chr. |
Gallischer
Krieg des Caesar |
|
|
58 |
Sieg
Caesars über Ariovists Suebenheer bei Mühlhausen im Elsass.
In der Folge wird der Rhein wird
zur neuen Reichsgrenze. |
Winter
58/57 |
Der
germanische Stamm der Nervier beteiligt an einer mächtigen
antirömischen Koalition gegen Caesar bestehend aus
zahlreichen anderen belgischen Völkerschaften unter der
Führung des Suessionenkönigs Galba. |
57 |
Der
germanische Stamm der Nervier
wird von Caesars Truppen
vernichtend geschlagen. |
55 |
Usipeten
und Tenkterer dringen über den Rhein nach
Nordostgallien vor,
sie werden aber von Caesar zurückgeschlagen. Römischer
Brückenbau und erster römischer Rheinübergang in das
rechtsrheinische Gebiet unter Caesar bei Neuwied. Die Ubier
baten um Schutz vor den vordrängende Sueben, denen sie laut
Caesar tributpflichtig waren und wurden so zu Freunden Roms
ernannt. |
Winter
54/53 |
Erneuter
Aufstand der belgischen Völkerschaften unter großer
Beteiligung der Nervier. |
53 |
Erneuter
Brückenbau und zweiter Rheinübergang wieder bei Neuwied.
Endgültige Niederwerfung der Nervier
durch Caesar, der sie
-wohl auch wegen ihrer germanischen Abstammung- als den
kriegerischsten Stamm unter den Belgern bezeichnete. Nach
ihrer blutigen Unterwerfung öffneten sie sich schnell
römischen Einflüssen und ihre Hauptstadt Bagacum entwickelte
sich schnell zu einem Verkehrsknotenpunkt und regionalen
Handelszentrum. |
52/51 |
Der
Rhein wird von Caesar zur Grenze gegen die Germanen erklärt. |
|
50 |
In
den "Commentarii de bello Gallico" berichtet Caesar
auch von den Völkern rechts des Rhein und gibt ihnen den
Namen "Germanen". |
|
38
v.Chr. -
19 v. Chr. |
Umsiedlung
der Ubier ins Oppidum Ubiorum
Im Zuge des immer stärkeren Expansionsdruckes der Sueben
wurden die Ubier
immer weiter nach Westen an das Ostufer des Rheines gedrängt.
Nach dem Aufstand der Trever unterwarfen sie sich ganz Rom. Der
gallische Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa begann den Stamm der Ubier
links des Rheins anzusiedeln, den Chatten wurde ein Gebiet
nördlich des Mains zugewiesen. Eine planmäßige Umsiedlung der Ubier
fand wahrscheinlich erst nach Agrippas zweitem Aufenthalt als
Statthalter im Jahre 19 v.Chr. statt. Ein Vertrag sicherte den
Ubiern nun den Status von Bundesgenossen der Römer zu. Die
bekanntesten Städte, die auf Siedlungen der Ubier
zurückgehen,
sind Novaesium (Neuss), Bonna (Bonn) und Oppidum Ubiorum, die
spätere "Colonia Claudia Ara Agrippinensium" (Köln).
Hier stand auch der Ara Ubiorum (Altar der Ubier). Er wurde von den
Römern im Jahre 9 v.Chr. errichtet und sollte den Ubiern und
später auch anderen germanischen Stämmen als Heiligtum dienen.
Köln war in den Planungen von Kaiser Augustus wohl als Hauptstadt
einer neuen geplanten Provinz Germania Magna bis zur Elbe
vorgesehen. |
25
v.Chr. |
In
Gallien
eingedrungene Germanen werden von dem römischen Statthalter
Vinicius über den Rhein zurückgeschlagen. |
17/16
v.Chr. |
Niederlage
römischer Truppen unter dem Legaten Marcus Lollius gegen Sugambrer,
Usipeten und Tenkterer. |
15
- 13 v.Chr. |
Kaiser
Augustus begibt sich für 3 Jahre nach Gallien und beginnt mit der
militärischen Sicherung des Rhein durch römische Legionen und den
Vorbereitungen zur Eroberung Germaniens. |
12
v.Chr. -
17 n.Chr. |
30
Jahre Krieg Roms gegen Germanien |
|
Details zum Krieg um Germanien |
|
12
v.Chr. -
9 v.Chr. |
Mehrere
siegreiche römische Feldzüge unter Drusus bis an die Elbe.
Beginnende Erschließung Germaniens durch Militärlager. Im
Jahre 9 v.Chr. stirbt Drusus auf dem Rückweg zum Rhein und
Tiberius folgt ihm nach. |
8
v.Chr. -
6 v.Chr. |
Siegreiche
römische Feldzüge unter Tiberius bis an die Elbe. |
um
die Zeiten-
wende |
Das
in Form eines Königreich organisierte Markomannenreich des
Marbod in Böhmen wird zunehmend zu einem erstzunehmenden
Machtfaktor für die Römer. Um 5 befindet es sich auf dem
Höhepunkt der Macht und erstreckt sich von seinem Kernland in
Böhmen und Mähren bis an die Ostsee. |
4
- 6 |
Weitere
siegreiche Feldzüge des Tiberius in Germanien. Zunehmende
militärische und beginnende zivile Erschließung der
eroberten Gebiete. Germanien ist auf dem Weg zu einer
tributpflichtigen römischen Provinz. Im Inneren Germaniens
entstehen erste Städte, wovon heute noch die Grabungen von
Waldgirmes oder das Westwerk in Corvey zeugen. |
6 |
Beginn
der Statthalterschaft des Varus in Germanien. Der bereits
angefangene römische Feldzug gegen die Markomannen musste
aufgrund von schweren Unruhen in Pannonien
und Dalmatien
abgebrochen werden. Sofort rückte Tiberius mit seinen
Legionen wieder ab und schloss mit Marbod einen
Friedensvertrag. |
9 |
Verheerende
Niederlage des Varus gegen die Cherusker unter Führung des
Arminius und die mit verbündeten Stämme. |
10
- 16 |
Vergeltungszüge
des Tiberius und Germanicus gegen die Germanen unter Arminius,
die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten. |
16 |
Abzug
des Germanicus aus Germanien und Triumphzug in Rom. |
|
17 |
Innergermanische
Kämpfe brechen nach dem Rückzug der Römer aus, unter anderem zwischen Arminius und Marbod. |
21 |
Ermordung
des Arminius durch Verwandte. |
28 |
Aufstand der
Friesen wegen der hohen
Steuern, in dessen Folge auch das rechtsrheinische Friesland
aufgegeben wird. |
37
- 41 |
"Schaufeldzüge"
des Caligula in Germanien und Britannien. |
50 |
Einfall der
Chatten in Gallien. Die Ubiersiedlung
am Rhein wird römische Kolonie (Colonia Claudia Ara Agrippinensium
- CCAA, das heutige Köln) |
69
- 71 |
Aufstand der
Bataver unter Julius Civilis. Die Aufständischen brennen
Legionslager nieder und rufen ein eigenes Reich aus. Erst nach mehr
als einem Jahr gelingt die Niederschlagung durch die Römer. |
70 |
Wiederaufnahme
der römischen Expansion im südlichen Teil des freien Germanien.
Römische Legionäre besetzen erstes Land zwischen Rhein und Donau. |
77 |
Gaius
Plinius Secundus der Ältere beschreibt die Geographie Nord- und
Osteuropas und überliefert eine Übersicht über die Stämme
Germaniens. |
83 |
Feldzug des
Kaiser Domitian gegen die
Chatten. Die Römer können noch mehr linksrheinisches Gebiet erobern. In der Folge wird mit dem Bau des
Limes begonnen. |
um
90 |
Gründung
der Provinzen Germania inferior und
Germania superior. |
98 |
Publius
Cornelius Tacitus
schreibt die "Germania" und berichtet ausführlich über
die Völker zwischen Rhein und Weichsel sowie an Nord- und Ostsee
und beschreibt ihre Lebensweise, ihre Sitten und Gebräuche. |
um
130 |
Kaiser
Hadrian läßt den Obergermanisch-Raetischen Limes durch eine zusätzliche hölzerne Palisadenwand
verstärken. |
um
160 |
Die
älteste erhaltene Runeninschrift entsteht, ein Krieger ritzt seinen
Namen in einen Kamm (gefunden im einem Moor auf der dänischen Insel
Fünen. |
166
- 180 |
|
Langwieriger
Krieg des Kaiser Marc Aurel gegen die Markomannen und andere Stämme
nördlich der Donau, nachdem diese anfänglich in die Donauprovinzen
und Norditalien eingefallen waren. Das Relief auf der Säule
des Kaiser in Rom zeugt von diesem Krieg und ist damit eines
der wichtigsten Bildzeugnisse über die Germanen. |
|
um
170 |
Die inzwischen
baufälligen Holztürme des Limes werden nach und
nach durch Steintürme
ersetzt. |
um
200 |
Die
Goten
wandern unter dem beginnenden Druck der nach Westen vordringenden
Hunnen nach Russland und in die Ukraine bis an die
Schwarzmeerküsten ein. Verstärkung des
Obergermanisch-Raetischen Limes und Stammesneubildungen der
Alamannen
und Franken. |
213 |
Sieg des
Kaiser Caracalla am Main gegen die Germanen (wahrscheinlich die
Alamannen). |
232/233 |
Germanische
Einfälle in die Provinzen Raetia und Germania Superior. Kaiser
Severus Alexander kann sie zwar vorerst zurückschlagen, aber ab
diesem Zeitpunkt gibt es immer wieder Überfälle von germanischen
Stämmen. |
235
- 238 |
Maximus
Thrax besiegt die Alamannen. |
ab
238 |
Die
Goten erobern die
römische Stadt Histria am Schwarzen Meer und kommen erstmals bis an die untere
Donau. Damit beginnt eine jahrzehntelange Phase der von germanischen
Invasionen und Beutezügen im südöstlichen Europa. Die Vandalen
durchziehen das Kapartenbecken, die Gepiden ziehen durch die Provinz
Dacia sowie die Heruler durch Kleinasien und Griechenland. Die Goten
verheeren die Balkanprovinzen und vernichten 251 ein großes
römisches Heer, wobei der Kaiser Decius fällt. |
257/258 |
Erste
Vorstöße der Franken
ins Reich. |
259
- 260 |
Dem
römischen Kaiser Gallienus gelingt es noch mehrmals (259 bei
Mailand und 260 bei Augsburg) die
Alamannen zu besiegen. |
ab
259 |
Die
Franken
und
Alamannen überrennen endgültig den Limes. Die
Alamannen lassen
sich im Gebiet nördlich und östlich des Rheins in Süddeutschland
(dem ehemaligen Dekumatland) nieder, das daraufhin von den Römer
Alamannia genannt wird. Aufgabe des obergermanisch-rätischen
Limes durch die Römer, neue Grenzlinie ist wieder der Rhein. |
268 |
Einfall der
Alamannen nach Italien und Gallien
unter dem König Chrocus. Erste Erwähnung
der Sachsen. |
270 |
Die
Vandalen
fallen in Pannonien ein. Die Goten
greifen auf dem Balkan die
Donaugrenze an, nachdem die Römer die Provinz Dakien aufgeben
mussten. Kaiser Aurelian läßt daraufhin Rom mit einer Mauer
umgeben. |
271 |
Kaiser
Aurelius besiegt die Goten in deren Gebiet. |
275 |
Die
Franken
plündern linksrheinische Städte und stoßen bis nach Gallien vor.
Im Jahr darauf treibt Kaiser Probus die germanischen Plünderer
zurück über den Rhein. Die Römer beginnen zum Schutz der
linksrheinischen Provinzen auf der rechten Rheinseite mit der
Errichtung zahlreicher Kastelle, die mit regulären Truppen besetzt
sind. |
278 |
Die
Burgunden ziehen plündernd durch Raetien. |
um
290 |
Die
Goten teilen sich in die Stämme der
West- und Ostgoten. |
298 |
Mehrfache
Niederlagen der
Alamannen gegen den römischen Kaiser Constantius I.
bei Langres und bei Vindonissa. |
332 |
Die
Westgoten erhalten einen römischen Föderatenvertrag. |
um
350 |
Der gotische
Bischof Wulfila übersetzt die Bibel in das Gotische. Neben den
Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertreten, werden auch
die Ostgoten, Vandalen,
Langobarden und Burgunden als Folge seiner
Tätigkeit christianisiert. Das Christentum beginnt sich allmählich
unter weiteren germanischen Wandervölkern in seiner arianischen
Form durchzusetzen. |
|
Im
Norden Germaniens finden eine große Schlacht zwischen
germanischen Stämmen statt. Die siegreichen Germanen
versenken nach dem Sieg zum Dank an die Götter zahlreiche
erbeutete Waffen sowie ein 23 Meter langes hochseetüchtiges
Ruderboot im Moor von Nydam in Jütland, in dem zuvor schon
öfter Opfergaben versenkt wurden. |
Bildquelle:
wikipedia |
|
351 |
Die
verlustreiche Schlacht bei Mursa zwischen den römischen Armeen
unter dem Kaiser Constantius II. und dem Usurpators Magnus
Magnentius nutzen die Franken
und
Alamannen zu einem gemeinsamen
Durchbruch der Rheingrenze. |
357 |
Die
Alamannen besetzen römische Städte wie Speyer, Mainz und
Koblenz. Kaiser
Julian Apostata schlägt sie aber in der Schlacht von
Argentoratum (Straßburg) und kann damit die Rheingrenze wieder
sichern. |
365
/ 368 |
|
Während
der Regierungszeit Kaiser Valentinians I. gelingt es den
Alamannen zweimal ins Reichsgebiet einzudringen und unter
anderem Mogontiacum
(Mainz) zu plündern. |
[116]
Kaiser Valentinian I. |
|
369 |
Vergeltungsfeldzug
des Kaiser Valentinian I. gegen die
Alamannen. |
374 |
Die
Alamannen schließen unter König Makrian einen dauerhaften
Frieden mit Valentinian I. |
375 |
Beginn
der Zeit der großen Völkerwanderungen (bis 568)
Die Hunnen
unterwerfen das Reich der Ostgoten.
Damit beginnt die Zeit der Völkerwanderungen,
die die Landkarte Europas neu ordnen sollten und bis in die heutige
Zeit wirken. |
376 |
Kaiser
Valens erlaubt den Westgoten unter ihrem Anführer Fritigern das
Überschreiten der Donau sowie eine Ansiedlung in Teilen Thrakiens.
Erbost über die Korruption unter der dortigen römischen
Provinzverwaltung und von den daraus resultierenden Hungersnöten
geplagt erheben sich die Westgoten gegen die römischen Herrschaft
und zeihen plündernd durch die Balkanprovinzen. |
378 |
Der
oströmische Kaiser Valens fällt in der Schlacht gegen die Westgoten
bei Adrianopel. Der weströmische Kaiser Gratian führt
einen Feldzug gegen die
Alamannen, der als letzter Vorstoß
römischer Truppen über die Rheingrenze gilt. |
382 |
Vertragliche
Einigung zwischen den Westgoten
und dem oströmischen Kaiser
Theodosius I. |
383 |
Einfall der
Alamannen in Raetien. |
391 |
Erste
westgotische Verbände ziehen aufgrund des immer stärkeren
hunnischen Drucks plündernd nach Süden. |
394 |
Die Hunnen
überschreiten die Donau mit großen Verbänden. Daraufhin verlassen
die Westgoten endgültig ihre Wohnsitze und ziehen unter Alarich I.
plündernd über Balkan und Peloponnes. |
397 |
Nachdem die
Westgoten von dem weströmischen Feldherrn Stilicho geschlagen
wurden, erhielten sie einen neuen Föderatenvertrag und wurden in
Makedonien angesiedelt. |
396
/ 398 |
Stilicho
kann noch einmal die Föderatenverträge mit den
Alamannen erneuern. |
401 |
Abzug der
römischen Truppen unter Stilicho vom Donau-Iller-Rhein-Limes
zur Verteidigung Italiens gegen die erneut anrückenden Westgoten. |
406 |
Die
Stammesgruppen der Vandalen, Alanen und
Sueben überqueren den Rhein
und ziehen durch Gallien nach Spanien. |
410 |
Die
Westgoten unter Alarich I. erobern Rom und plündern es drei Tage
lang. Wegen der prekären Versorgungslage versuchte Alarich
vergeblich nach Nordafrika zu gelangen. Auf dem Rückzug nach
Norditalien stirb er. Sein Nachfolger Athaulf führte die Westgoten
nach Gallien. |
413
- 436 |
Burgundenreich
bei Worms wird gegründet |
418
- 507 |
Das
Tolosanische Reich der Westgoten
wird gegründet. Die Westgoten werden zu Vertragspartnern Westroms
und übernehmen die Verwaltung des heutigen Südwestfrankreich. |
429 |
Rund
80.000 Vandalen
und
Alanen setzen bei Gibraltar nach Nordafrika über. |
430 |
Römische
Truppen unter Aetius wehren die
Alamannen in Raetien ab. |
435 |
Der
weströmische Kaiser Valentinian III. überläßt dem Vandalenkönig
Geiserich einen Teil der eroberten nordafrikanischen Gebiete. Kurz
darauf muss er auch dessen Königsherrschaft anerkennen. Die
Burgunder fallen unter ihrem König Gundahar in die römische
Provinz Belgica I ein, werden aber vom römischen Herrmeister
Flavius Aëtius zurückgeschlagen. Ein Jahr später besiegen die
Römer durch Unterstützung hunnischer Hilfstruppen die Germanen bei
Worms, wobei 20.000 burgundische Krieger ihr Leben lassen. Aëtius
siedelt daraufhin einen Grossteil der Überlebenden in Gallien an.
Sie lassen sich zwischen dem Genfer See und der Rhône nieder. Diese
Ereignisse bilden wahrscheinlich den historischen Kern des späteren
Nibelungenlieds, das vom Untergang der Burgunder am Hof des
Hunnenkönigs Etzel berichtet. |
443
- 534 |
Burgundenreiche
am Genfer See und an der Rhône entstehen. |
um
450 |
|
Beginnende
Eroberung Englands durch die Stämme der Angeln,
Sachsen und
Jüten. Sie verdrängen die keltischen Briten nach Wales
(Entstehung der Artussage), Irland, Schottland und in die
Bretagne. Sie verbreiten die germanische Sprache auf der Insel
und legen so den Grundstein für die Entstehung der späteren
englischen Sprache. |
[115]
Darstellung angel-sächsischer Krieger |
|
451 |
Ende
des hunnischen Reiches
Römisch-germanische Truppen unter dem Heerführer Aëtius siegen in
der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen ein
hunnisch-germanisches Herr unter Attila. Die Ostgoten hatten dabei
ein letztes Mal auf Seiten der Hunnen kämpfen müssen. Sie gewannen
durch deren Niederlage ihre Unabhängigkeit zurück. Während sich
die Reste der geschlagenen hunnischen Scharen in den Osten
zurückzogen, erhielten die Ostgoten einen Föderatenvertrag mit den
Römern und wurden in Pannonien angesiedelt. Der Sohn des
Ostgotenkönigs Thiudimir, Theoderich, kam als Geisel an den Hof in
Konstantinopel. In Ungarn werden die Hunnen vom Germanenstamm der
Gepiden besiegt. Ihre Reste ziehen sich nach Asien zurück. |
455 |
Die
Vandalen
unter ihrem König Geiserich setzen mit einer starken Flotte nach
Italien über und plündern Rom. Bei den Alamannen setzt ab dieser Zeit eine Expansion
nach Gallien und Noricum ein. |
457 |
Römische
Truppen unter Majorian können ein letztes Mal alamannische
Einfälle nach Raetien und Italien abwehren. |
476 |
Der letzte
weströmische Kaiser Romulus Augustulus wird ermordet. Der Germane
Odoakar als Mitglied der kaiserlichen Leibgarde wird von den zum größten Teil aus Germanen bestehenden
Truppen zum Kaiser ausgerufen. Er unterstellt sich formal dem
oströmischen Kaiser, regiert aber faktisch als König in Italien. |
482
- 511 |
Der
Merowingerkönig Chlodwig I. begründet die Herrschaft der
gleichnamigen Dynastie über den Stamm der Franken. |
486 |
Sieg
Chlodwigs über die Römer in Gallien |
488 |
Der
oströmische Kaiser Zenon beauftragt den jungen Ostgoten Theoderich
mit einem Feldzug gegen den Skiren Odoaker in Italien. |
493
- 526 |
|
Ermordung
Odoakers durch den Ostgoten Theoderich und Einnahme von
Ravenna. Theoderich wird 497 zum Stellvertreter der
oströmischen Kaiser in Italien ernannt und regierte das Reich
bis zu seinem Tod im Jahre 526. Die römische Kultur der
Spätantike erlebte unter Theoderich dem Großen eine
bemerkenswerte Nachblüte. |
Europa
beim Tode des Theoderich (Zeit der großen Germanenreiche,
Quelle: Uni Tübingen) |
|
486 |
Der
Frankenherrscher Chlodwig besiegt mit Syagrius bei Soissons den
letzten römischen Herrscher in Gallien. |
496
- 507 |
In dieser
Zeit kam es zur entscheidenden Niederlage der Alamannen
bei Zülpich
gegen den fränkischen König Chlodwig I.. |
um
500 |
Errichtung
einer weiträumigen Frankenherrschaft in Gallien. |
506 |
Endgültiger
Sieg der Franken
über die Alamannen,
die daraufhin ihre Eigenständigkeit verlieren. |
507
- 511 |
Sieg der
Franken unter Chlodwig I.
in der Schlacht von Vouille gegen die Westgoten
unter Alarich II., der
dabei getötet wird. Daraufhin greift der Ostgote Theoderich in den
Konflikt ein und wird nach innergotischen Auseinandersetzungen 511
auch zum Herrscher der Westgoten. |
508 |
Anerkennung
Chlodwigs durch Ostrom,
Paris wird Metropole |
511 |
Nach dem Tod
Chlodwigs I. wurde das Reich unter seinen vier Söhnen aufgeteilt. |
526
- 534 |
|
Tod
Theoderich des Großen. Als Vormund des nur 10-jährigen
Nachfolgers Athalarich regierte danach Theoderichs Tochter
Amalasuntha. Der Ostgote Theodahad (Vetter von Amalasuntha)
entmachtete diese. Darauf hin griff Ostrom
unter Kaiser Justinian I. in die Auseinandersetzungen ein. |
Grabmal
des Theoderich in Ravenna |
|
531/532 |
Die
Franken unterwerfen das
Thüringerreich an der Unstrut. |
534 |
Ostrom
erobert und vernichtet das Vandalenreich in Nordafrika. Die Franken
erobern zur selben Zeit das Burgunderreich an der Rhône. |
535
-555 |
Rückeroberung
Italiens durch Ostrom
Der oströmische Feldherr Belisar landet in Sizilien und stößt
rasch bis nach Rom vor. Die rebellierenden Ostgoten stürzten Theodahat
und erhoben 536 Witichis zum König, der Belisar bis 540 standhalten
konnte. Im Mai 540 marschierte Belisar in Ravenna ein und nahm den
Gotenkönig gefangen. Daraufhin erhoben die Reste des Gotenheeres
Totila 541 zum König. Innerhalb kurzer Zeit konnte er größere
Teile Italiens zurückzuerobern. In den folgenden zehn Jahren wurde
Italien durch den Krieg so gründlich verwüstet, dass dies das Ende
der spätantiken Kultur Italiens bedeutete. Der erneut entsandte
Belisar konnte aufgrund zu geringer Truppenstärke keine
Entscheidung herbeiführen und wurde schließlich wieder abberufen.
Erst im Jahre 552 konnte eine neue oströmische Italienarmee
unter dem Heerführer Narses die Truppen des Totila in der Schlacht
von Busta Gallorum schlagen. Die Schlacht endete mit dem Tod des
ostgotischen Herrscher Totilas, dessen Nachfolge Teja antritt. Im
Oktober 552 wurden die Ostgoten erneut von Narses in der Schlacht am
Milchberg südlich von Neapel geschlagen und auch der letzte König
Teja fiel. Große Teile der Ostgoten unterwarfen sich daraufhin den
kaiserlichen Truppen. Andere schlossen sich den Franken und
Langobarden an. Im Jahre 555 ergab sich endgültig die letzte
gotische Einheit nördlich von Salerno. Damit endete die Existenz
dieses germanischen Stammes. |
568 |
Unter
ihrem König Alboin ziehen rund 100.000 Langobarden aus dem
Kapartenbecken nach Italien. Sie erobern von Ostrom etwa die Hälfte
der Apenninen-Halbinsel und gründen ein eigenes Reich mit der
Hauptstadt Pavia. Diese Eroberung Norditaliens durch die
Langobarden bedeutet das Ende der Zeit der großen
Völkerwanderungen. |
613 |
Familienkämpfe
bei den Merowingern enden mit der Ermordung Brunichilds durch
Chlothar II. Diese Geschehnisse bilden die Grundlage für die
spätere Nibelungensage. Dies ist auch der Beginn des Weg zur Macht
im Frankenreich für den austrischen Hausmeier Pippin dem Älteren. |
629 |
Tod des
merowingischen Frankenkönig Chlothar II. Die Macht geht an seinen
Sohn Dagobert I. über. |
639 |
Tod des
Frankenkönig Dagobert I. und faktische Machtübernahme durch den
austrischen Hausmeier Pippin dem Älteren. Beginn des Aufstiegs der
austrischen Hausmeier im Frankenreich, der sogenannten Pippiniden. |
687 |
In der
Schlacht von Tertry besiegt Pippin der Mittlere, Hausmeier
Austrasiens, den Merowingerkönig Theuderich III. und dessen
neustrischen Hausmeier. Dadurch wird Pippin der Mittlere zum
Hausmeier des gesamten fränkischen Reiches. |
711 |
Beendigung
der Herrschaft der Westgoten in Spanien durch die Araber. |
714
- 741 |
Herrschaft
des Karl Martell über das Frankenreich |
743 |
Die beiden
Hausmeier Karlmann und Pippin setzen den Merowinger Childerich III.
als König ein, behalten aber faktisch die Macht, jetzt allerdings
mit königlicher Legitimierung. |
746 |
Niederlage
der Alamannen gegen die
Franken und Ende ihres bis dahin
unabhängigen Herzogtums. |
751 |
Absetzung
von Childerich III. durch Pippin, der die fränkische Königswürde
annimmt. Das ist der Beginn der fränkischen Karolingerzeit. |
754 |
Der
bedeutendste germanische Missionar Bonifatius wird auf seiner
Missionarsreise in das Land der Friesen erschlagen. Er hatte zuvor
die Chatten (späteren Hessen) zum Christentum bekehrt. |
768
- 814 |
Herrschaft
Karl des Großen, Sohn des Hausmeiers Pippin. |
772 |
Karl
der Große beginnt den Krieg gegen die Sachsen, die ihm aber
hartnäckig Widerstand leisten. |
774 |
Karl
der Große erobert Pavia und lässt sich zum König der Langobarden
krönen. Deren Territorien werden dem Frankenreich zugeschlagen. |
785 |
Als
letzter noch nicht bekehrter germanischer König unterwirft sich der
Sachse Widukind nach langem verlustreichem Widerstand dem
Frankenkönig Karl dem Großen und wird getauft. |
793 |
Mit
dem Überfall auf das Kloster Lindisfarne an der englischen
Ostküste beginnt die Zeit der Wikinger |
800 |
Karl
der Große wird in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt und
übernimmt damit als Germane die Nachfolge der römischen
Imperatoren. Unter ihm erreicht das Frankenreich seine größte
Ausdehnung und erstreckt sich von den Pyrenäen im Westen bis nach
Kärnten im Osten, sowie von Norddeutschland bis Mittelitalien im
Süden. |
Ende
8./ Anfang 9.Jrh. |
Beginn
der Wikingerzeit.
Die Stämme der
skandinavischen Waräger ziehen nach Osteuropa und gründen die
Reiche von Nowgorod und Kiew. |
844 |
Die Wikinger
(Angehörige von kriegerischen, zur See fahrenden germanischen
Völkern des Nord- und Ostseeraumes in der so genannten
Wikingerzeit) plündern in Spanien. |
845 |
Die Wikinger
überfallen Paris und Hamburg. |
867 |
Wikinger
nehmen das nordenglische York ein. |
ab
870 |
Die Norweger
entdecken Island und besiedeln es. |
881/882 |
Ein großes
Wikingerheer zieht plündernd durch das Rheinland. |
911 |
Der Wikinger
Rollo wird Herzog der Normandie. |
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[38]
Einflussbereich der Wikinger |
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um
960 |
Christianisierung
Dänemarks. |
um
985 |
Isländern
besiedeln Teile Grönlands. |
1000 |
Isländer
entscheiden sich für die Annahme des Christentum. |
um
1030 |
Christianisierung
Norwegens. |
1066 |
Ende
der Wikingerzeit.
Tod des König Harald des Harten in Nordengland. |
um
1070 |
Beginnende
Christianisierung in Schweden. Damit endet auch in Skandinavien das
Zeitalter der ursprünglichen heidnischen Germanen. |
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